Leserbriefe

„Immerhin bei der Haushaltsführung kreativ“

Leserbrief zum Haushaltsentwurf der Stadt Borken und der Kostensteigerung vieler Projekte.

Von Sylvia Stürz aus Borken

06.11.2024

„Immerhin bei der Haushaltsführung kreativ“

© Lilly Schmidt

Wer schon mal eine „alte Hütte“ renoviert hat, sucht vorab immer nach möglichen Kostenfallen. Im Fall der Renovierung der Stadthalle „Vennehof“ ergaben sich nun Mehrkosten um ein Drittel. Bei also nur 155 Quadratmetern Fläche rund 120.000 Euro. Der Rathausbau soll nun neun Millionen Euro mehr kosten. Wird in sozialen Medien wie LinkedIn mit der eingeführten Künstlichen Intelligenz (KI) mit möglichen Kosteneinsparung geprotzt, soll der Stellenbedarf bei den Azubis um zwei Stellen steigen. Die Zahl der Beamtenstellen im Jahr 2024 noch mit 87,13 angesetzt, soll auf 91,69 ansteigen. Warum trotz KI mehr Beamte nötig sind, darf sich der erstaunte Leser oder Hörer selbst aussuchen. Dazu kommt die übliche Höherstufung der Beamten.

Während andere Städte hart über einen Haushalt mit Einsparungen verhandeln, wird in Borken der Haushalt 2025 sicher ohne jedes Wort der Kritik geschluckt.

Erstaunlich sind auch die Deckungsabsichten der Fehlbeträge. So soll der Fehlbetrag vom Vennehof beispielsweise aus dem Unterkonto der „Landeszuweisung für Photovoltaik auf städtischen Dächern“ entnommen werden. Bei der Haushaltsführung erweist man sich so wenigstens als kreativer Denker, was allerdings kein Merkmal für Führungsqualität im Sinne der Stadtplanung darstellt.

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© Lilly Schmidt