Leserbriefe

Eine geordnete Migration ist unerlässlich

Leserbrief zum BZ-Bericht „Asyl: So kann es nicht weitergehen“ vom 11. September.

Von Ulrich Kranenburg aus Burlo

13.09.2024

Eine geordnete Migration ist unerlässlich

© picture alliance / Daniel Karman

Migrationspolitik

Deutschland befindet sich an einem historischen Wendepunkt. Die aktuellen Herausforderungen im Umgang mit Migration, überlasteten sozialen Systemen und einer Politik der Untätigkeit werfen drängende Fragen auf, die über bloße Lösungsansätze hinausgehen. Im Kern stehen unsere Grundwerte: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.

Die Bundesregierung scheint die Verantwortung für diese Probleme zu verkennen. Statt kluger und weitsichtiger Maßnahmen, erleben wir, im Sinne Hannah Arendts, eine „Banalität der Ignoranz“, die das gesellschaftliche Gleichgewicht zunehmend bedroht. Eine geordnete Migration, die sowohl den Bedürfnissen der Einwandernden als auch der aufnehmenden Gesellschaft gerecht wird, ist unerlässlich. Ohne klare Strukturen und nachhaltige Integrationsstrategien drohen Chaos und soziale Spannungen. Wohnraum wird unerschwinglich, Kitas und Schulen sind überlastet, und die Kommunen kämpfen längst an der Belastungsgrenze.

Ungeordnete Migration birgt nicht nur das Risiko, den gesellschaftlichen Frieden zu gefährden sondern stellt auch Sicherheitsrisiken dar, wie etwa die tragischen Vorfälle in Solingen verdeutlichen. Die Frage drängt sich auf: Wie lange kann eine Gesellschaft überleben, die ihre Grundwerte verrät und ihre Strukturen überlastet?

Jürgen Habermas hat die „kommunikative Vernunft“ als Grundlage eines funktionierenden Gemeinwesens beschrieben. Doch eine Politik, die nicht erkennt, dass geordnete Migration der Schlüssel zu langfristigem Frieden und sozialer Stabilität ist, verliert den Bezug zur Realität. Deutschland steht 2024 am Scheideweg. Nach dem Scheitern des Migrationsgipfels liegt es jetzt am Bürger, den Herausforderungen mit Vernunft und Verantwortung zu begegnen. Die hohe Politik hat sich verabschiedet.

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