Leserbriefe

„Bauklötzchen-Charakter“

Leserbrief zum BZ-Artikel „Mühlenquartier wird größer als geplant“ vom 26. Juni.

Von Volker Liesner aus Borken

01.07.2024

„Bauklötzchen-Charakter“

© Böhm & Thesing Architekten

Mühlenquartier

Zunächst möchte ich positiv anmerken, dass das bestehende Mühlenareal sehr gelungen ist. Vom Kreisverkehr über das Stauwehr bis hin zur Architektur der neuen Gebäude, welche durch deren Sandsteinfassaden eine sehr leichte Architektur aufweisen. Es fügt sich alles harmonisch zusammen und spiegelt sich wider (siehe Buchholzvilla).

Aufgrund dessen empfinde ich den überarbeiteten Entwurf zum Mühlenquartier als Stilbruch, denn die geplanten Gebäude würden sich in keiner Weise in die bereits vorhandene Architektur und Landschaft einfügen. Zudem würden die Gebäude zu klotzig wirken. Das hätte einen Charakter von Bauklötzchen.

Meiner Meinung nach sollte man deswegen eine leichtere (minimalistischere) Architektur wählen, indem man mehr Brüche in die Fassade setzt, durch beispielsweise Balkone, Erker, Sandsteinfassaden oder Ähnliches und bewusst gesetztes Licht. Das Gebäude am Stauwehr könnte man zum Beispiel weiter zurücksetzen und kleiner bauen.

Zusätzlich ist ein exklusiveres und teureres Viertel, meiner Meinung nach, innerhalb der Innenstadt fehlplatziert. Das Mühlenquartier sollte sich nicht vom Rest abgrenzen, sondern sich einfügen.

Ich beziehe mich damit auf die damaligen Stadtfeste an der Stadtmühle. Zudem könnte Ärger vorprogrammiert sein, wenn sich Leute am Stauwehr treffen und dort verweilen. Dadurch könnten sich die Anwohner im gehobeneren Viertel gestört fühlen.

Schlussendlich passt die geplante Architektur meiner Meinung nach nicht in die landschaftliche Umgebung, da sie erdrückend wirkt.