„Komplett verrückt“: Streit um Milans Spiel in Australien
Die AC Mailand darf das Ligaspiel gegen Como in Australien bestreiten. Komplett verrückt, sagt ein französischer Milan-Profi - und wird nun gerüffelt von Italiens Ligachef.

Der Franzose Adrien Rabiot (M) kritisiert den Plan für ein italienisches Ligaspiel in Australien.Marijan Murat/dpa
© Marijan Murat/dpa
Die geplante Austragung des italienischen Ligaspiels zwischen der AC Mailand und Como Anfang Februar in Australien hat zu einem Streit zwischen Milan-Profi Adrien Rabiot und dem Ligachef geführt. Der französische Mittelfeldspieler hatte die inzwischen genehmigten Pläne für die Partie in Perth in einem Interview der Tageszeitung „Le Figaro“ als „komplett verrückt“ bezeichnet. Das San-Siro-Stadion steht am 8. Februar zwei Tage nach der Eröffnung der Olympischen Winterspiele nicht zur Verfügung.
„Es geht nur um finanzielle Deals und darum, die Liga sichtbar zu machen“, sagte der 30-Jährige. Das sei wichtiger als die Spieler. „Es gibt das Gerede um Spielpläne und das Wohlergehen der Spieler, aber das erscheint echt absurd“, fügte Rabiot hinzu und verwies auf den langen Flug an die australische Westküste und die Zeitumstellung. „Wir werden uns anpassen müssen, wie immer“, sagte er.
Ligachef verweist auf Spiele von NFL und NBA in Übersee
Serie-A-Geschäftsführer Luigi De Siervo wies die Kritik am Rande der Tagung der europäischen Club-Vereinigung in Rom zurück. Rabiot vergesse offenbar, „wie alle Fußballprofis, die Millionen verdienen, dass er dafür bezahlt wird, eine Tätigkeit auszuführen, nämlich Fußball zu spielen“. Er solle mehr Respekt zeigen und seinen Arbeitgeber besser unterstützen, der sich für die Austragung des Spiels im Ausland eingesetzt habe.
#Rabiot definisce "completamente folle" far giocare #MilanComo a Perth. Arriva la dura risposta di Luigi De Siervo, Ad della Lega #SerieA,
— calciomercato.it (@calciomercatoit) October 8, 2025
🎙️"Ha ragione #Rabiot, che decidiamo sopra di lui. Ma Rabiot si scorda, come tutti i giocatori che guadagnano milioni di euro, che sono… pic.twitter.com/m5km7ocbV2
„Topspieler, die angemessen für die Arbeitsleistung bezahlt werden, die sie erbringen, sollten besser als andere verstehen, das dies ein Opfer ist, das gebracht werden kann“, bekräftigte De Siervo. Er verwies darauf, dass die amerikanische Football-Liga NFL und die nordamerikanische Basketball-Liga längst Spiele in Übersee veranstalten und auch die Rad-Großereignisse Tour de France und Giro d’Italia ins Ausland gehen.
UEFA hatte widerstrebend zugestimmt
Die Europäische Fußball-Union hatte in dieser Woche nach eigenen Angaben widerstrebend den Plänen der AC Mailand und des FC Barcelona für Ligaspiele im Ausland zugestimmt. Das spanische Ligaspiel zwischen dem FC Villarreal und Barça darf im Dezember demnach in Miami stattfinden. Als Grund nannte die UEFA Lücken im Reglement auf Ebene des Weltverbandes FIFA. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin betonte ausdrücklich, die Entscheidung dürfe nicht als Präzedenzfall angesehen werden.