Zahl der Touristen in Sachsen leicht rückläufig
Der Tourismus in Sachsen hat in diesem Jahr etwas geschwächelt. Als Grund sehen die Experten auch einen Mangel an Großveranstaltungen. Dennoch wird die Bilanz insgesamt als gut eingeschätzt.
Die Zahl der Touristen in Sachsen ist in diesem Jahr leicht zurückgegangen. (Archivbild) Robert Michael/dpa
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Die Zahl der Touristen in Sachsen ist in diesem Jahr leicht zurückgegangen. Nach einem erfolgreichen Jahr 2024 mit etwa 20 Millionen Übernachtungen werden bis zum Jahresende rund 19,3 Millionen erwartet, berichteten die „Sächsische Zeitung“ und die „Leipziger Volkszeitung“ mit Verweis auf den Landestourismusverband. Von Januar bis Oktober hätten die Hotels, Pensionen und Campingplätze in Sachsen knapp 6,7 Millionen Gäste und 16,7 Millionen Übernachtungen gezählt - zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Ministerin: Tourismus ist kein Selbstläufer
„Das Tourismusjahr 2025 zeigt deutlich: Tourismus in Sachsen ist kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis harter Arbeit“, wird Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) zitiert. Sachsen bewege sich aber auf dem guten Niveau von 2023.
Chemnitz und Region profitieren vom Titel Kulturhauptstadt Europas
Den Zahlen zufolge melden alle Reisegebiete weniger Urlauber - mit einer Ausnahme. Die Region Chemnitz/Zwickau besuchten in diesem Jahr bisher mehr als 493.000 Gäste. Sie buchten mehr als eine Million Übernachtungen, was einem Plus von elf Prozent entspricht. Demnach war der Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 für Chemnitz und die Region ein Gewinn. Die Veranstaltungen in diesem Jahr lockten insgesamt etwa zwei Millionen Menschen in die Region.
In Dresden und Leipzig ging die Zahl der Touristen dagegen zurück, hieß es. In den ersten zehn Monaten zählte die Landeshauptstadt knapp 1,8 Millionen Besucher (-4,5 Prozent) und 3,7 Millionen Übernachtungen (-2,1 Prozent). Als ein Grund werden auch fehlende Großveranstaltungen in diesem Jahr angesehen. 2024 hatte Leipzig etwa von der Fußball-EM profitieren können, Dresden und das Umland vom Jubiläum des Malers Caspar David Friedrich und mehreren großen Konzerten.
Sachsen gilt als Ziel für einen Zweit- oder Dritturlaub
Sachsen gilt anders als die Küsten- und Bergregionen als Land für einen Zweit- oder Dritturlaub. „Besonders Kurzurlaube, Ausflüge und Städtetrips, die für den sächsischen Tourismus eine zentrale Rolle spielen, werden vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage zunehmend verschoben oder ganz gestrichen“, hieß es beim Landestourismusverband. Die Unternehmen kämpften mit deutlich gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie hohen Abgaben. Gleichzeitig gäben die Gäste weniger Geld aus. Zudem wachse die Konkurrenz etwa in den Nachbarländern Polen und Tschechien.