Wirtschaft

Arbeitsmarkt: Vorurteile senken Chancen für Behinderte

Sieben Prozent aller Arbeitslosen in Thüringen haben eine Schwerbehinderung. Woran es liegt, dass viele trotz guter Ausbildung und Motivation keinen Job finden.

Von dpa

01.12.2025

Die Zahl der Arbeitslosen mit einer Schwerbehinderung ist in den vergangenen fünf Jahren in Thüringen nahezu konstant geblieben. (Symbolbild)Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Die Zahl der Arbeitslosen mit einer Schwerbehinderung ist in den vergangenen fünf Jahren in Thüringen nahezu konstant geblieben. (Symbolbild)Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

© Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

In Thüringen suchen derzeit 4.939 Schwerbehinderte einen Job. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung in Thüringen sei damit in den vergangenen fünf Jahren nahezu konstant geblieben, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mit. 2020 seien es 4.994 Arbeitslose mit Handicap gewesen.

Ihr Anteil an allen Arbeitslosen im Freistaat liegt den Angaben nach gegenwärtig bei 7,0 Prozent (2020: 7,4 Prozent). Trotz dieses stabilen Trends seien die Betroffenen auf dem Arbeitsmarkt weiterhin benachteiligt, hieß es. „Nicht die Behinderung ist das Hindernis – sondern die Vorurteile, die viele Türen verschlossen halten“, betonte der Chef der Regionaldirektion Markus Behrens. 

Gut qualifiziert – und trotzdem ausgebremst

Menschen mit Behinderungen seien häufig gut qualifiziert und hoch motiviert: Rund 73 Prozent der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen verfügten über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium. Das sei ein deutlich höherer Wert als bei allen Arbeitslosen (59 Prozent).

Die Hälfte der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen sei 55 Jahre und älter. Zudem steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen kontinuierlich: von 40 Prozent im Jahr 2020 auf 44 Prozent in diesem Jahr. „Menschen mit Behinderungen bringen wertvolle Kompetenzen, Lebenserfahrung und Motivation in Unternehmen ein“, so Behrens. Wer ihnen eine Chance gebe, gewinne engagierte Fachkräfte.

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