Arbeit an Suedlink beginnt - neue Stromleitung bei Erfurt
Die Genehmigung für ein Teilstück der Suedlink-Stromtrasse ist erteilt - in Südthüringen laufen die ersten Arbeiten. In der kommenden Woche soll bei Erfurt eine weitere Stromleitung in Betrieb gehen.

Start für Suedlink noch im Oktober in Südthüringen (Illustration)Focke Strangmann/dpa
© Focke Strangmann/dpa
Wenige Tage nach der Genehmigung beginnen die Arbeiten für die Stromtrasse Suedlink in Südthüringen. Die Gemeinde Rhönblick sei der erste Ort, in dem auf dem freigegebenen Abschnitt noch in dieser Woche etwas passiere, sagte eine Sprecherin des Netzbetreiber TransnetBW auf Anfrage in Stuttgart. Baugrunduntersuchungen habe es in der Gemeinde Rhönblick (Kreis Schmalkalden-Meiningen) bereits gegeben.
Nach Angaben der Unternehmenssprecherin liefen Vorbereitungsarbeiten für die Bauarbeiten zur Verlegung des Erdkabels punktuell bereits an mehreren Orten in Südthüringen. „Das sind aber noch nicht die Tiefbauarbeiten.“
Am vergangenen Freitag hatte TransnetBW mitgeteilt, dass der Planfeststellungsbeschluss der Bundesnetzagentur für den Thüringer Abschnitt und damit das gesamte Großprojekt vorliegt. Genehmigt sei eine rund 75 Kilometer lange Trasse der Stromautobahn von Gerstungen im Wartburgkreis in Thüringen bis Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld in Bayern.
Neue 380-kV-Leitung bei Vieselbach
Am kommenden Montag (20. Oktober) soll ein anderes Netzprojekt in Thüringen in Betrieb gehen. Es handele sich dabei um eine 380-kV-Freileitung, die durch die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen führt, teilte der Netzbetreiber 50Hertz mit. Die Inbetriebnahme erfolge in Vieselbach, einem Ortsteil von Erfurt. Die Stromleitung gehöre zu den wichtigsten überregionalen Netzausbauprojekten in Deutschland. Sie ersetzt nach Unternehmensangaben eine deutlich weniger leistungsfähige Stromtrasse und dient dem Transport regional erzeugter erneuerbarer Energien.
Auch die insgesamt 700 Kilometer lange Trasse Suedlink, die voraussichtlich Ende 2028 fertiggestellt sein soll, gehört zu den wichtigsten Projekten der Energiewende. Sie soll Strom von Windenergieanlagen im Norden in den Süden transportiert. Die Trassenführung war lange ein Thema in der Thüringer Landespolitik sowie regional in Südthüringen.
Dort, wo Suedlink Hindernisse wie Straßen oder Gewässer kreuze, würden sie in der Regel mit Horizontalbohrungen unterquert, sagte die Unternehmenssprecherin. Die Tiefbauleistungen in Thüringen seien europaweit ausgeschrieben worden. Während der Bauphase sollen Gemeinden sowie Bürger über Bauabläufe und Schwertransporte informiert werden.