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Ermittlungen nach Drohungen gegen Marburger Forscherin

Nach Drohungen gegen eine Marburger Wissenschaftlerin sind die Behörden eingeschaltet. Zwei Schriftzüge in Gebäuden der Philipps-Universität stehen im Fokus – der Uni-Präsident prangert die Taten an.

Von dpa

17.12.2025

Nach einer Drohung gegen eine Marburger Wissenschaftlerin ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft. (Foto Archiv)Uwe Zucchi/dpa

Nach einer Drohung gegen eine Marburger Wissenschaftlerin ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft. (Foto Archiv)Uwe Zucchi/dpa

© Uwe Zucchi/dpa

Nach Drohungen gegen eine Wissenschaftlerin der Philipps-Universität Marburg ermitteln die Polizei und die Staatsanwaltschaft. Dazu stehe man im engen Austausch mit der Kriminalinspektion Staatsschutz, teilte eine Sprecherin der Behörde in Marburg mit. Weitere Auskünfte könnten derzeit nicht erteilt werden. 

Nach Angaben einer Polizeisprecherin gibt es insgesamt zwei Ermittlungsverfahren des Staatsschutzes wegen Bedrohung und Sachbeschädigung. Dabei gehe es um zwei Schriftzüge, die in zwei Herrentoiletten in zwei unterschiedlichen Gebäuden der Universität hinterlassen worden seien. Zum Inhalt machte die Sprecherin keine Angaben. 

„Dehumanisierende Morddrohungen“

Der Präsident der Philipps-Universität, Thomas Nauss, sprach in einer Stellungnahme auf der Homepage von „dehumanisierenden Morddrohungen gegen eine Wissenschaftlerin“. Gewaltandrohungen gegen ein Hochschulmitglied seien verwerflich. „Sie sind nicht nur ein Angriff auf einen Menschen, sondern auf unsere gesamte Universitätsgemeinschaft und auf die Freiheit der Wissenschaft“, so Nauss. 

Man stehe fest an der Seite der Kollegin und ihres Teams und unterstütze sie vollumfänglich. „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir weichen nicht zurück“, hieß es in der Stellungnahme. Nauss verwies darin auch auf wiederholte „wissenschaftsfeindliche und antifeministische Angriffe“ auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität in den vergangenen Jahren.

Die Universität sei ein Ort des Austauschs von Wissen und Ideen, so Nauss. Sie stehe für „Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung, geteilte demokratische Werte und das gemeinsame Ziel, die Welt von morgen positiv zu gestalten.“ Wer dieses Fundament angreife, stehe außerhalb dieser Gemeinschaft. „Drohungen und Gewalt dürfen nicht zu unserem Leben an der Universität gehören und werden es auch nicht bestimmen. Dafür werden wir Sorge tragen“, erklärte der Uni-Präsident. Zuvor hatte hessenschau.de über das Thema berichtet.

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