Panorama

Messerangriff: Beschuldigter laut Gutachten schuldunfähig

Ein Behördenmitarbeiter wird vor einer Unterkunft für Geflüchtete brutal niedergestochen. Nun steht ein 21-Jähriger vor Gericht. Er soll Sachverständigen zufolge unter paranoider Schizophrenie leiden.

Von dpa

17.12.2025

Bei Prozessbeginn äußerte sich der Beschuldigte (vorne, M) nicht zu den Vorwürfen. Der Mann mit türkischer Staatsbürgerschaft soll im Juni einen Behördenmitarbeiter vor der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Apolda mit einem Messer attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt haben. Sebastian Münster/dpa

Bei Prozessbeginn äußerte sich der Beschuldigte (vorne, M) nicht zu den Vorwürfen. Der Mann mit türkischer Staatsbürgerschaft soll im Juni einen Behördenmitarbeiter vor der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Apolda mit einem Messer attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt haben. Sebastian Münster/dpa

© Sebastian Münster/dpa

Nach der Messerattacke auf einen Behördenmitarbeiter hat in Erfurt der Prozess gegen einen 21 Jahre alten Mann begonnen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann als schuldunfähig gilt. Laut einem Sachverständigengutachten leidet der Beschuldigte unter paranoider Schizophrenie und soll nicht in der Lage sein, seine Schuld einzusehen. 

Im Falle einer Verurteilung in dem als Sicherungsverfahren geführten Prozess droht dem Mann mit türkischer Staatsbürgerschaft die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. 

Beschuldigter wohnte in Gemeinschaftsunterkunft

Der Beschuldigte soll an einem Montagmorgen im Juni einen Behördenmitarbeiter vor der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Apolda mit einem Messer attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt haben. Der Mann sei zu diesem Zeitpunkt Bewohner der Unterkunft gewesen. Aus der dortigen Küche soll er demnach zwei Messer mitgenommen haben, um die spätere Tat zu begehen, wie die Staatsanwältin in der Antragsverlesung schilderte. 

Behördenmitarbeiter wurde bei Angriff lebensgefährlich verletzt

Das Opfer, ein Mitarbeiter des Kreisarchivs in Apolda, habe keine Möglichkeit gehabt, sich gegen den unvermittelten Angriff zu wehren, hieß es weiter. Der Mann habe schwerste Verletzungen im Bauchbereich erlitten und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Ohne Ersthilfe und notärztliche Versorgung hätte dem Opfer, das in dem Verfahren als Nebenkläger auftritt, der sichere Tod gedroht, so die Staatsanwaltschaft weiter. 

Der Beschuldigte wurde dem Gericht in Handschellen vorgeführt. Er ist derzeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Er äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger kündigte eine umfassende Stellungnahme im weiteren Prozessverlauf an.

Der Beschuldigte (vorne, r) ist im Gespräch mit seiner Gerichtsdolmetscherin. Der Mann mit türkischer Staatsbürgerschaft gilt einem Gutachten zufolge als nicht schuldfähig.Sebastian Münster/dpa

Der Beschuldigte (vorne, r) ist im Gespräch mit seiner Gerichtsdolmetscherin. Der Mann mit türkischer Staatsbürgerschaft gilt einem Gutachten zufolge als nicht schuldfähig.Sebastian Münster/dpa

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