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Gift-Ampullen hergestellt - Anklage gegen Jugendlichen

Ein Jugendlicher soll in einem Labor in seinem Elternhaus Gift hergestellt haben. Auch wenn ihn wohl Forscherdrang antrieb, ist jetzt Anklage gegen den jungen Mann erhoben worden.

Von dpa

28.11.2025

Der Jugendliche soll aus hobbymäßigem Interesse experimentiert haben. (Archivbild)Sebastian Kahnert/dpa

Der Jugendliche soll aus hobbymäßigem Interesse experimentiert haben. (Archivbild)Sebastian Kahnert/dpa

© Sebastian Kahnert/dpa

Vor knapp einem Jahr geriet ein Jugendlicher in das Visier der Sicherheitsbehörden, weil er in einem Labor im Haus seiner Eltern in Zeithain Gift hergestellt haben soll. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 17-Jährigen erhoben. Er solle sich vor dem Amtsgericht Riesa wegen der Herstellung und des Besitzes einer biologischen Waffe und des unerlaubten Umgangs mit explosionsgefährlichen Stoffen in 13 Fällen verantworten, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit.

Die Ermittler werfen ihm vor, vermutlich im Dezember vorigen Jahres drei Ampullen eines Gemisches aus Ricin und Aconitin hergestellt zu haben. Das extrem giftige Pflanzengift Ricin ist eine biologische Waffe im Sinne des Kriegswaffenkontrollgesetzes. Aconitin kann schon in kleinsten Mengen tödlich für einen Menschen sein.

Außerdem soll der junge Mann 13 Mal aus online bestellten Chemikalien Blitzknaller hergestellt haben, die er im Garten oder in der Nähe des Hauses seiner Eltern explodieren ließ. 

Hobbymäßiges Interesse als Motiv

Der Jugendliche habe die Vorwürfe eingeräumt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Er habe als Motiv ein wissenschaftliches und experimentelles Interesse angegeben. Es gebe keine Hinweise, dass er jemanden habe schädigen oder verletzen wollen. Das Amtsgericht Riesa muss noch über die Zulassung der Anklage entscheiden und Termine für einen Prozess festlegen.

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