Einige Einsätze aufgrund des Unwetters im Kreis Borken
Rund 350 Kräfte waren am gestrigen Mittwoch, 2. Juli, im Einsatz. Ein Unwetter ist über den Kreis Borken gezogen. Besonders stark hat es Bocholt getroffen.

Besonders Bocholt ist von dem Unwetter getroffen worden. Neben einigen Baumschäden gab es auch viele vollgelaufene Keller.
© Sven Betz
KREIS BORKEN. Im Kreis Borken gab es aufgrund des Gewitters mit Sturmböen am vergangenen Mittwochabend eine große Zahl an Einsätzen der Rettungskräfte. Das berichtet Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel: „Seit dem 2. Juli, 14 Uhr, gab es insgesamt 243 unwetterbedingte Einsätze. In der Spitze waren rund 350 Kräfte von Feuerwehr und THW im Einsatz. Sie beseitigten vor allem umgestürzte Bäume (dadurch wurde in Bocholt auch ein Haus beschädigt) und abgebrochene Äste. Zudem mussten einige vollgelaufene Keller leergepumpt werden. Einsatzschwerpunkt war dabei Bocholt. Überdies gab es unwetterbedingte Einsätze insbesondere in Vreden, Ahaus und Stadtlohn.“
Laut Dirk Arping, Leiter der Bocholter Feuerwehr, waren insbesondere die Bocholter Innenstadt sowie Teile von Stenern stark betroffen. Die Feuerwehr habe dabei zusammen mit dem Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt (ESB) bis tief in die Nacht gearbeitet. Drei ESB-Kolonnen mit rund 15 Personen, drei Baggern und einem Hubsteiger wurden zur Schadensbeseitigung eingesetzt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bocholt.
Der letzte Einsatz für den ESB endete gegen Mitternacht im Bereich der Wesemannstraße, wo ein beschädigter Baum im Umfeld eines Kindergartens eine akute Gefährdung darstellte. Neben zahlreichen Einsätzen zur Beseitigung von Grünbruch waren auch Kräfte der Stadtentwässerung im Einsatz. Zwar arbeiteten alle Pumpwerke ohne Ausfälle, durch die große Niederschlagsmenge kam es jedoch zu Rückstaus im Kanalnetz.
Die Bilanz des Abends: Zahlreiche öffentliche Grünflächen und Radwege, darunter der Radweg entlang der Bocholter Aa (von der versunkenen Brücke bis zur Innenstadt), der Humboldtplatz, der Langenbergpark, das Lönsstadion, die IVM-Schule an der Münsterstraße, der Stadtwald sowie das Stadion am Hünting waren besonders betroffen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bocholt. Im Bereich der Dinxperloer Straße seien vereinzelt sogar Gullydeckel durch überlaufende Kanäle aus der Verankerung gedrückt worden.
Erste Bereiche konnten nach Kontrollen bereits wieder freigegeben werden. Am Stadion selbst wurden keine größeren Schäden festgestellt, sodass dem geplanten Spiel des FC Bocholt gegen Schalke 04 am Wochenende nichts im Wege steht.
Gegen 22 Uhr meldete sich Landrat Dr. Kai Zwicker in einer Pressemitteilung zu Wort und bedankte sich bei den Kräften „die heute zum Schutz von Hab und Gut der Bevölkerung im Kreis Borken im Einsatz waren oder noch sind“. Er sei zudem erleichtert darüber, dass nach gegenwärtigem Erkenntnisstand keine Person im Kreisgebiet zu Schaden gekommen ist, heißt es in der Mitteilung des Kreises Borken.
Am Donnerstagvormittag (3. Juli) gingen 78 neue Meldungen aus der Bevölkerung beim ESB in Bocholt ein. Diese würden laufend priorisiert und abgearbeitet, heißt es von der Stadt. Parallel erfolgt die Sichtung und Sicherung bislang nicht gemeldeter Schadstellen sowie Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten an öffentlichen Wegen, etwa durch hochgedrückte Wurzelteller. Eine vollständige Bilanz, insbesondere über die Anzahl der beschädigten oder gefällten Bäume, kann erst im Nachgang erstellt werden.
Auch im benachbarten Winterswijk richtete das Unwetter viel Schaden an. So berichtet der niederländische Rundfunk NOS, dass bei der Feuerwehr 127 Meldungen durch Unwetterschäden und einen Brand eingingen. Rund um Winterswijk seien viele Bäume umgestürzt, Straßen wurden durch die Regenmengen überflutet und auch der Zugverkehr sei am Mittwochabend zum Stillstand gekommen.
Durch die Regenmengen stürzte auch das Dach einer Betriebshalle in Winterswijk komplett ein. Zu diesem Zeitpunkt seien noch 20 Menschen in der Halle gewesen - da sich aber alle Anwesenden rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten sei niemand verletzt worden, berichtet der NOS.