„Ukraine-Hilfe“ endet nach drei Jahren
Die Spendenaktion „Ukraine-Hilfe, die im Rahmen von Nachbarn helfen eigens für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine organisiert wurde, endet nach drei Jahren. Die bekannte Aktion „Nachbarn helfen“ geht aber weiter.

Laufen für die Ukraine: Die Schüler der Julia-Koppers-Gesamtschule sammelten bei einem Sponsorenlauf mehr als 20.000 Euro. Dieses Geld wurde unter anderem auch dafür genutzt, dass junge Flüchtlinge eine Auszeit im Kletterwald nehmen konnten. BZ-Archiv
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BORKEN. Mit dem Start des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Ende Februar 2022 wurde großes Leid unter der ukrainischen Bevölkerung ausgelöst. Insbesondere Frauen und Kinder flüchteten in großer Zahl aus ihrer Heimat in andere europäische Länder, in der Hoffnung, ihr Leben zu retten. Dabei ließen sie Hab und Gut zurück und standen mit ihren Kindern vor einer ungewissen Zukunft.
Um diesen Flüchtlingen hier in Borken und den umliegenden Gemeinden schnell und unbürokratisch helfen zu können, hat die Borkener Zeitung unmittelbar nach dem Beginn des Krieges im März 2022 gemeinsam mit dem Lions Club Borken eine eigens dafür vorgesehene Spendenaktion ins Leben gerufen. Die bereits bekannte und etablierte Aktion „Nachbarn helfen“ wurde um die „Ukraine-Hilfe“ erweitert, um für die bedürftigen Flüchtlinge Spenden zu sammeln.
Die Resonanz war überwältigend. Schon in den ersten vier Wochen gingen knapp über 24.000 Euro an Spenden ein – ein deutliches Zeichen für die große Hilfsbereitschaft in der hiesigen Bevölkerung. „Wir waren überwältigt von der spontanen Solidarität. Es war unglaublich zu sehen, wie viele Menschen gespendet und geholfen haben“, erinnert sich Initiator Stephan Schmidt. Die Menschen waren dabei kreativ, um Spenden zu sammeln. So haben beispielsweise die Schüler der Julia-Koppers-Gesamtschule im März 2022 bei einem Sponsorenlauf mehr als 20.000 Euro gesammelt.
Spenden sollten zielgerichtet Not zu lindern
Nun blicken die Initiatoren zurück auf drei Jahre Hilfe und Unterstützung. Ziel war es, schnell und zielgerichtet Not zu lindern und den geflüchteten Menschen Hilfe bei der Integration und Überwindung von Sprachbarrieren zu leisten. „Mit Blick auf die vielen Stellen, an denen die Spendenaktion schnelle Hilfe leisten konnte, kann ich sagen, dass wir das Ziel unserer Hilfsaktion in jedem Fall erreicht haben“, resümiert Stephan Schmidt.
Mit der Verteilung dieses Fördertopfes laufen nun bis zum Ende des Jahres die letzten geförderten Projekte aus. Das gespendete Geld konnte an vielen Stellen helfen und für zahlreiche Projekte eingesetzt werden. Neben direkten finanziellen Hilfen für geflüchtete Personen wurden Grundausstattungen wie Möbel, Kleidung und Haushaltsgeräte zur Verfügung gestellt, Schulausflüge und Begegnungstreffs für Kinder organisiert und Adventsfeiern ausgerichtet.
Auch Schulen, die ukrainische Flüchtlingskinder beschult haben, wurden mit in die Aktion einbezogen und konnten von den zur Verfügung gestellten Mitteln zusätzlich individuell geeignetes Unterrichtsmaterial anschaffen. Weitere Aktionen wie die Anschaffung von Fahrradhelmen für Kinder, ein kunsttherapeutisches Grundschulprojekt und die Bereitstellung von Obstkörben für Grundschulkinder wurden durch die Spenden ermöglicht.
Unterstützt wurden die Initiatoren der „Ukraine-Hilfe“ einmal mehr von Mitarbeitern der Caritas, die schon in den zurückliegenden Jahren die Aktion „Nachbarn helfen“ begleitet haben. Die enge Zusammenarbeit habe dazu beigetragen, dass die Hilfe dort ankam, wo sie vor Ort am dringendsten gebraucht wurde.
Nach mehr als drei Jahren wird die Spendenaktion nun beendet. Die aus der Ukraine zu uns geflüchteten Menschen sind inzwischen gut in unserer Mitte integriert und haben Zugang zu Sozialleistungen und dem Arbeitsmarkt.
„Die dringendste Nothilfe ist geleistet, und die Menschen sind inzwischen in vielen Bereichen gut abgesichert. Deshalb können wir die Aktion mit gutem Gewissen auslaufen lassen. Unser großer Dank gilt allen Spendern und Unterstützern, die diese Hilfe erst möglich gemacht haben“, schließt Stephan Schmidt.
Weitere Hilfe möglich
Auch wenn die Ukraine-Hilfe nun endet, bleibt das Engagement in der Region lebendig: Die bewährte Aktion „Nachbarn helfen“ wird permanent weiter fortgeführt und es können jederzeit Spenden an die bekannte Bankverbindung mit der IBAN DE05 4286 1387 0000 0123 45 bei der VR-Bank Westmünsterland eG, eingereicht werden. Die Initiatoren weisen aus datenschutzrechtlichen Gründen darauf hin, dass die Namen der Spender nur dann veröffentlicht werden, wenn dies ausdrücklich auf der Überweisung mit angegeben ist und gewünscht wird.

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