Borken

Missbrauchsvorwurf gegen Priester aus Borken

In der Borkener Propsteigemeinde St. Remigius soll ein Priester Anfang der 1990er Jahren eine damals noch minderjährige Person mehrfach sexuell missbraucht haben. Das teilt das Bistum Münster mit.

Von Andreas Rentel / Christiane Göke / pd

14.10.2023

Die St.-Remigius-Kirche.

Die St.-Remigius-Kirche.

© Schönherr

St. Remigius: Betroffene sollen sich beim Bistum melden

BORKEN. Der Vorwurf war dem Bistum Münster über eine Meldung bei einer Ansprechperson im April 2023 mitgeteilt worden, heißt es in einer Mitteilung des Bistums. Der beschuldigte Priester sei von 1977 bis zu seiner Emeritierung 1989 in Borken in der Pfarrei tätig gewesen und habe dort bis zu seinem Tod im Jahr 2008 gelebt.

Über diesen Sachverhalt habe der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, die Mitglieder des Seelsorgeteams und der Gremien in dieser Woche unterrichtet. Über die Meldung hinaus seien dem Bistum keine weiteren Vorwürfe gegen den Priester bekannt, heißt es weiter. „Leider können wir einen von der betroffenen Person benannten Zeugen nicht mehr befragen“, wird Frings in der Mitteilung zitiert: „Denn dieser ist verstorben.“ Die Vorwürfe seien aber nach Einschätzung von Frings plausibel.

In Kenntnis gesetzt

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorwurfs hatte Frings Propst Christoph Rensing über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Die heutigen Verantwortlichen in Kamp-Lintfort und Lüdinghausen, wo der Priester in den 1960er Jahren als Kaplan im Einsatz war, seien ebenso informiert worden wie die Leitungen der Verbände, in denen er Funktionen wahrgenommen hatte. Dass der Sachverhalt jetzt öffentlich gemacht wurde, war auch mit der anwaltlichen Vertretung der betroffenen Person abgesprochen worden.

Die betroffene Person hat einen Antrag auf Leistungen in Anerkennung des Leids gestellt und eine Schmerzensgeldforderung gegenüber dem Bistum im mittleren fünfstelligen Bereich geltend gemacht. Über den Antrag ist bisher nicht entschieden worden.

Gesprächsangebote

Die Propsteigemeinde St. Remigius macht Menschen, die über das Thema sprechen möchten, Gesprächsangebote. Am Montag und Dienstag, 16. und 17. Oktober, stehen jeweils von 19 bis 21 Uhr im Kapitelshaus, Remigiusstraße 18, in Borken Mitglieder des Seelsorgeteams als Gesprächspartner zur Verfügung. Zugleich bittet die Pfarrei Betroffene, sich bei einer der Ansprechpersonen des Bistums oder auch bei externen Beratungsstellen zu melden: Kontaktdaten finden sich auf www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch.

Missbrauchsvorwurf gegen Priester aus Borken

© Schönherr

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