Münsterland

Maskenpflicht: Mehr Verstöße auf Bahnhöfen als in Zügen

Wie gut klappt es mit der Maskenpflicht in Bahnen und auf Bahnhöfen? Dieser Frage gingen am Montag hunderte Polizisten und Kontrolleure in ganz NRW nach. Schon zur Halbzeit des Kontroll-Tags wurden erste Erkenntnisse deutlich.

Von Stefan Biestmann und Karin Völker

25.08.2020

Maskenpflicht: Mehr Verstöße auf Bahnhöfen als in Zügen

Kontrolltag zur Maskenpflicht

MÜNSTERLAND. Mit einer landesweiten Großaktion auf Initiative des NRW-Verkehrsministeriums ist die Einhaltung der Maskenpflicht in Regionalzügen, S-Bahnen und auf Bahnhöfen überprüft worden. Zur Halbzeit der achtstündigen Kon­trolle, die bis zum Montagabend andauerte, verzeichnete das Ministerium 176 Verstöße.

Es sei häufiger auf Bahnhöfen als in Zügen gegen die Maskenpflicht verstoßen worden, berichtete Ministeriumssprecher Christian Voss . „In den Bahnen war die Masken-Disziplin hoch.“ Das Gesamtergebnis soll an diesem Dienstag vorliegen. Dann werde auch mitgeteilt, wie viele Bußgeldverfahren eingeleitet werden.

176 Menschen ohne Masken

An der Großaktion beteiligt waren 250 Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen, Bahn und Ordnungsämtern sowie ein „Großaufgebot“ der Bundespolizei, teilte das Ministerium mit. „176 Menschen ohne Maske in Bahnhöfen, auf Bahnsteigen und in Zügen zeigen, dass es trotz tagelanger Ankündigungen nötig ist, an die Solidarleistung zu erinnern, die Maske zu tragen“, sagt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. „Es ist ein Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme, das den meisten Menschen, aber eben nicht allen mehr geläufig ist.“

Seit knapp zwei Wochen gilt ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro für Masken-Verweigerer in Bussen und Bahnen. Der Hauptbahnhof Münster war eine von neun Stationen der Kontrollaktion.

Sicherheitsdienste begleiten Kontrollaktion

Auf die Maskenpflicht macht am Eingang von Münsters Hauptbahnhof ein Schild aufmerksam. Am Montag begleitete etwa ein Dutzend Mitarbeiter der DB Sicherheit sowie privater Sicherheitsdienste die Kontrollaktion. Letztere begleiteten die Züge der Bahngesellschaften – hatten es aber selten mit Maskenverweigerern zu tun, wie René Hübner vom B-K Sicherheitsdienst berichtete, der im Auftrag der Eurobahn mit zwei Kollegen den Tag über zwischen Drensteinfurt und Münster-Hauptbahnhof kontrollierte.

Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ begrüßte die Kontrollaktion, während die SPD von einer „Show-Veranstaltung“ sprach. Angesetzt waren die Kontrollaktionen an den Hauptbahnhöfen in Bielefeld, Siegen, Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Münster. Das Verkehrsministerium deutete an, dass es nicht die letzte Großaktion war. „Über weitere Schwerpunktkon­trollen führen wir Gespräche“, berichtete Voss. Er betonte, dass es bereits in Abstimmung mit Verkehrsbetrieben und Ordnungsämtern Kon­trollen in einigen Städten gegeben habe – auch in Münster.

Bahn will Kontrollen verstärken

Die Deutsche Bahn will zudem auf Innenstadt-Bahnhöfen vor allem am Abend ihre Kontrollen verstärken. Bereits vor einer Woche hatte die Bahn angekündigt, bis zum 1.? September die Masken-Kontrollen durch Sicherheitspersonal in Fernzügen auszuweiten.