Hausärzte empört über Laumanns Spruch Impfen statt Golfen
dpa/lnw Köln. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich mit einem frechen Spruch über die Ärzteschaft den Zorn der Hausärzte zugezogen. Laumann hatte laut „Ärztezeitung“ bei einer Veranstaltung am Montag in Düsseldorf mit Blick auf das Impftempo bei Hausärzten gesagt: „Statt Golfplatz am Samstag Impfen am Samstag.“ Dafür entschuldigte er sich am Mittwoch - doch die so Gescholtenen sind trotzdem noch sauer.

„Es reicht!“, erklärte der Hausärzteverband Nordrhein am Abend. Solche Stammtischparolen seien destruktiv und respektlos gegenüber den niedergelassenen Ärztinnen, Ärzten und ihren Praxisteams, die seit Monaten in hohem Tempo impften. Auch samstags werde in Hausarztpraxen geimpft.
Der verbale Ausrutscher des Ministers zeige einmal mehr, wie chaotisch die NRW-Regierung mit der Pandemie umgehe. „Herr Laumann täte gut daran, seine eigene Verantwortung zu schultern und seine Behörden endlich ans Laufen zu bringen“, forderte der Vorstand. Die Misere der Booster-Impfungen sei vorhersehbar gewesen, aber die Politik habe nicht frühzeitig reibungslose Abläufe geplant und abgesichert. Die personell unterbesetzten Gesundheitsämter seien in der Flut der Covid 19-Bürokratie untergegangen, listete der Verband unter anderem auf.
Laumann hatte zuvor via Twitter erklärt, dass es ihm fernliege, diejenigen zu verärgern, ohne deren Einsatz die Pandemie nicht zu bewältigen sei.
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