Familie Adam aus Ramsdorf hofft auf Spenden für zweite Delfintherapie für Paul
Paul Adam hat eine herausfordernde Kindheit. Gesundheitlich ist der Achtjährige angeschlagen und seine Entwicklung ist verzögert. Große Fortschritte hat der junge Ramsdorfer gemacht, als er vor einigen Jahren eine Delfintherapie besuchte. Von einer zweite Therapie verspricht sich seine Pflegefamilie viel. Dafür benötigt sie allerdings Spenden.
Silvia und Dieter Adam mit ihrem Pflegekind Paul Adam. Die Familie hofft, mithilfe von Spenden eine weitere Delfintherapie realisieren zu können.
© Isabelle Puggé
RAMSDORF. Bereits vier Jahre ist es her, dass Paul Adam, Pflegekind von Silvia und Dieter Adam aus Ramsdorf, seine Delfintherapie auf Curacao machte. Seit seiner Geburt begleiten den Achtjährigen gesundheitliche Einschränkungen und Entwicklungsverzögerungen, zu denen es aufgrund von Alkohol und Drogen in der Schwangerschaft seiner leiblichen Mutter kam.
Von der ersten Delfintherapie erhoffte sich Familie Adam Verbesserungen bei Pauls Spastiken und Anspannungen. Und ihre Hoffnungen erfüllten sich: „Durch die Therapie hat sich Pauls Sprache, sein Sprachverständnis sowie Motorik und das Spielen an sich deutlich verbessert“, erklärt Silvia Adam.
Nun sammelt die Familie erneut Spenden. „Aktuell stecken wir in einer Phase fest, in der kaum noch Fortschritte erzielt werden. Durch eine zweite Delfintherapie im kommenden Jahr möchten wir erreichen, dass Paul Fortschritte beim eigenständigen Sitzen und Laufen erzielt. Davor hat er immer noch Angst“, sagt Pflegemutter Silvia Adam. Die Kosten für eine solche Delfintherapie liegen jedoch bei rund 15.000 Euro.
„Durch eine zweite Delfintherapie möchten wir erreichen, dass Paul Fortschritte beim eigenständigen Sitzen und Laufen erzielt.“
Silvia Adam
Im Jahr 2021 durfte der damals Fünfjährige dank zahlreicher Spenden seine erste Delfintherapie auf Curacao absolvieren. Seine Pflegeeltern reisten mit, um Paul bei der Therapie zu begleiten. „Es ist wundervoll für das Kind, mit den Delfinen im Wasser zu sein. Wir konnten Paul von weiter weg bei der Therapie zuschauen und fanden es faszinierend. Wie offen er mit den Delfinen umgegangen ist und wie zutraulich die Tiere waren. Und auch die Umgebung des Wassers hatte etwas Magisches“, sagt Silvia Adam. Laut den Pflegeeltern hatte die Therapie einen bemerkenswerten Einfluss auf den Jungen: „Man konnte sehen, wie viel Freude es den Kindern bereitet. Man erkennt anschließend nicht nur eine körperliche Veränderung, sondern ebenfalls eine Wesensveränderung“.
Insgesamt dauerte die Therapie 14 Tage, in der Zeit wurde Paul zwei Stunden täglich therapiert: Währenddessen werde zuerst in einem Raum Krankengymnastik gemacht, anschließend gehe es ins Wasser zu den Delfinen: „Dort werden Kind und Delfin erstmal miteinander vertraut gemacht. Sowohl das Kind als auch der Delfin bekommen für die Wasserzeit einen Therapeuten zugeteilt“, ergänzt Dieter Adam.
Im Wasser wird dann spielerisch therapiert: „Man kann Ball spielen, es wird mit den Delfinen geschwommen, auch wird das Kind auf einem Brett vom Delfin durch das Wasser gezogen“. Dieter Adam verrät weiter: „Delfine sind sehr feinfühlig. Wenn während der Therapie ein Kind nervös war, hat das Tier es sofort gemerkt. Einmal hat ein Delfin sogar mit seiner Schnauze den Kopf eines Kindes festgehalten, um es zu beruhigen“. Außerdem habe es Familientage gegeben, an denen die Eltern mit ins Wasser zu den Delfinen durften: „Es ist wundervoll, diese Erfahrung gemeinsam als Familie machen zu können“.
Angst vorm Laufen verlieren
Laut den Adams werden die Delfine während der gesamten Therapie zu nichts gezwungen und machen jede Bewegung aus freien Stücken. Silvia Adam hebt hervor: „Trotz der Freude der Kinder, muss man sagen, dass die Delfintherapie harte Arbeit für das Kind ist. Es ist ein anstrengendes Training.“ Doch die Familie hofft, dass sich das harte Training im kommenden Jahr erneut auszahlt: „Wir erhoffen uns, dass Paul die Angst vor dem Laufen verliert. Das würde seinen Alltag erheblich leichter machen“.
Voller Therapie-Kalender
Mittlerweile ist Paul acht Jahre alt und geht in die dritte Klasse der Körperbehinderten-Schule in Maria Veen. Auch in seinem Alltag zu Hause wird Paul wöchentlich therapiert, um Fortschritte zu erzielen: „Einmal die Woche besuchen wir eine Reit-Therapie, daran hat Paul großen Spaß“, erzählt die Pflegemutter. Und auch ansonsten ist Pauls Terminkalender ziemlich voll: „Er geht zur Logopädie, Krankengymnastik und Ergotherapie. Außerdem gehen wir mit ihm schwimmen und spielen Spiele, die seine Motorik verbessern sollen“.
Neben der Arbeit darf bei den Adams auch der Familien-Alltag nicht fehlen: „Als große Familie unternehmen wir sehr gerne viel gemeinsam. Unser ältester Sohn kümmert sich auch viel um Paul, um uns zu unterstützen“. Und was Paul besonders cool findet: „Ich werde bald Onkel.“ Ein Satz, der spüren lässt, wie viel Liebe und Zuversicht in diesem Familienleben steckt. Nun hoffen alle, dass die zweite Delfintherapie ihm neue Schritte ermöglicht – im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Familie hofft, dass einige Menschen bereit sind, sie finanziell zu unterstützen, damit Paul die zweite Delfintherapie im nächsten Jahr absolvieren darf. Mit dem Verwendungszweck „Paul Adam“ kann auf folgendes Spendenkonto überwiesen werden: „delfine therapieren menschen e.V.“, IBAN: DE52 3005 0110 0020 0024 24, BIC: DUSSDEDDXXX.