„Deutschland singt“ zum Tag der Einheit in Hochmoor
Der Chor St. Stephanus lud am Tag der Deutschen Einheit zu einem besonderen Mitmach-Projekt ein, das von einer Berliner Initiative ins Leben gerufen wurde. Generationenübergreifend sangen die Besucher bei „Deutschland singt“ in Hochmoor Evergreens und Klassiker, die durch kurze Erklärungen eine tiefere Bedeutung erhielten. Deutschlandweit gab es ähnliche Veranstaltungen mit teilweise mehreren tausend Teilnehmern.

Wegen Wind und Regen wurde die Veranstaltung kurzerhand in die Kirche verlegt.
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HOCHMOOR. Der Chor St. Stephanus hat am Tag der Deutschen Einheit zum Event „Deutschland singt“ eingeladen. Viele Menschen aus allen Generationen beteiligten sich bei diesem großen Mitmach-Projekt am Nationalfeiertag, berichten die Organisatoren. Unterstützt durch den vierstimmigen Chorgesang hätten die Besucher die Lieder, die von einer Berliner Initiative im Vorfeld ausgesucht worden waren, sofort „mitgeschmettert“.
Ob „Griechischer Wein“, „Bunt sind schon die Wälder“ oder „Über sieben Brücken“ – Evergreens und Klassiker wie diese waren vielen Teilnehmern durchaus bekannt, bekamen aber durch die kurzen Erklärungen vornweg eine tiefere Bedeutung. Beispiel „Wind of Change“: „Wer hätte je gedacht, dass wir einmal wie Brüder zueinander sein würden?“, heißt es übersetzt in dem berühmten Song der Scorpions aus der Zeit, als der Kalte Krieg zu Ende ging und das Verhältnis zu Russland sich entspannte. Glasnost, der Mauerfall, die Wiedervereinigung – sie alle haben unser Land verändert, betonen die Sänger aus dem Chor St. Stephanus. Und oftmals hätten gesungene Lieder dazu beigetragen, wie etwa bei den Montagsdemonstrationen in Leipzig.
Von nachdenklich bis flott
Nachdenkliche Töne gehörten auch deshalb genauso zu „Deutschland singt“ in Hochmoor wie Nummern mit viel Tempo. Bei dem Lied „We shall overcome“ sei sie besonders berührt gewesen, sagte eine Besucherin am Ende der Veranstaltung. „Ich habe zum ersten Mal die Nationalhymne laut gesungen“, bekannte ein anderer. Der krönende Höhepunkt de Abends war dann aber nicht „Einigkeit und Recht und Freiheit“, sondern die Hymne des vereinigten Europas: „Freude, schöner Götterfunke“, ein Titel, bei dem stimmlich noch einmal alles gegeben werden könne, wie Chorleiter Christian Hubert aufmunternd einleitete. Unterstützt wurde der Gesang durch Michael Borgmann am Klavier und Lukas Ketteler am Cajon.
„Deutschland singt“
Genau zur gleichen Zeit fanden in etwa 250 Städten und Gemeinden ähnliche Veranstaltungen statt. Zur offiziellen Eröffnungsfeier in Saarbrücken auf Einladung der Bundesratspräsidentin kamen 2500 Gäste, in Frankfurt am Main 5000, und in Halle an der Saale sang der Bundeskanzler auf der Bühne mit. Im westlichen Münsterland ist Hochmoor der einzige Ort, der sich beteiligte, so der Chor St. Stephanus.