Messerangriff in Bocholt: Täter auf der Flucht
Vor dem Textilmuseum in Bocholt hat es am Dienstagabend eine Messerattacke gegeben. Eine 47-jährige Frau wurde dabei schwer verletzt. Der Täter ist auf der Flucht.

© Stefan Prinz
BOCHOLT. Eine 47-jährige Frau ist am Dienstagabend vor dem Textilmuseum in Bocholt Opfer einer Messerattacke geworden. Der mutmaßliche Täter ist weiterhin auf der Flucht. Die Polizei fahndete an dem Abend mit einem Großaufgebot nach dem Mann, der nach der Tat gegen 19.45 Uhr zu Fuß entkommen konnte.
Der Tatort war Dienstagabend weiträumig abgesperrt, Dutzende Einsatzkräfte durchkämmten bis in die Nacht hinein die Innenstadt. Auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz. Mit Spürhunden wurde im Bereich hinter dem Museum gesucht. Mehrere Straßen und Wohnhäuser – darunter auch Gebäude in der Kreuzstraße – wurden gezielt von Polizeibeamten durchsucht.
Polizei geht von Beziehungstat aus
Die Polizei geht derzeit von einer Beziehungstat aus und dass es sich bei dem Täter um den ehemaligen Lebensgefährten der 47-jährigen Frau handelt. Der Verdächtige ist laut Polizeiangaben 45 Jahre alt, trägt einen Bart, hat einen dunklen Teint und war zuletzt mit einem dunklen T-Shirt bekleidet. Weiter erklärt Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt als Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster: „Soweit mir bekannt, hat der Beschuldigte die serbische Staatsangehörigkeit.“
„Die Hintergründe und damit auch der Auslöser der Tat sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, sagt Oberstaatsanwalt Botzenhardt. Weiteres wurde bei der Nachfrage zum Motiv noch nicht genannt.
Die 47-jährige Frau wurde durch den Messerangriff schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Am Mittwoch konnte sie bereits wieder aus dem Bocholter Krankenhaus entlassen werden.
Auch am Mittwoch waren noch Einsatzfahrzeuge in der Innenstadt unterwegs. Bis zum Redaktionsschluss konnte der mutmaßliche Täter aber nicht gefunden werden. „Vermutungen oder Spekulationen gibt die Staatsanwaltschaft grundsätzlich nicht ab“, stellt Martin Botzenhardt auf die Frage, ob der Täter noch in Bocholt ist, fest. Auskünfte zu eventuellen Fahndungsmaßnahmen erteilt die Staatsanwaltschaft auch nicht.
Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung – und appelliert an mögliche Zeugen, sich für Hinweise zum Aufenthalt des Täters an die Polizei unter Notruf 110 zu wenden. „Der Tatverdächtige gilt als bewaffnet – bitte sprechen Sie ihn nicht an, sondern verständigen Sie umgehend die Polizei über den Notruf 110“, warnt Polizeisprecher Thorsten Ohm.