Borken

Gemen: Bischof Dr. Felix Genn diskutiert mit Lehrern aktuelle Themen

Bischof Dr. Felix Genn diskutierte auf der Jugendburg Gemen bei der Jahrestagung der katholischen Religionslehrkräfte an Gymnasien und Gesamtschulen mit Religionslehrern. Dabei ging es vor allem um die Themen #OutInChurch, sexueller Missbrauch und Synodaler Weg.

Von Borkener Zeitung / pd

07.03.2022

Bischof Dr. Felix Genn diskutierte mit Religionslehrern in Gemen.

Bischof Dr. Felix Genn diskutierte mit Religionslehrern in Gemen.

© Bischöfliche Pressetelle

Unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch notwendig

GEMEN. „Im Ringen und Suchen nach einem Weg, sitze ich mit Ihnen im Boot.“ So hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn bei der Jahrestagung der katholischen Religionslehrkräfte an Gymnasien und Gesamtschulen im Bistum auf der Jugendburg Gemen seine persönliche Situation beschrieben. Genn sprach von einer „fundamentalen Um-bruchphase“, in der sich die katholische Kirche aktuell befinde.

Themen waren #OutInChurch, sexueller Missbrauch und Synodaler Weg

„Quo vadis, ecclesia? – von Kirche glaubhaft Zeugnis geben?!“ – so war die Jahrestagung des Verbandes katholischer Religionslehrer an Gymnasien und Gesamtschulen (VKRM) überschrieben. Dabei ging es um die Frage, wie Religionslehrer ihrer Aufgabe glaubwürdig nachkommen sollen, wenn angesichts der Kirchenkrisen und der zunehmenden Spannungen zwischen kirchlicher Lehre, wissenschaftlicher Erkenntnis und Lebenswelt ein immer größerer Drahtseilakt notwendig wird? Wie kann die Glaubwürdigkeit der eigenen Person und des Evangeliums erhalten werden, wenn die Institution diese selbst immer wieder zu konterkarieren scheint? Dass weder blindes Klammern an die Tradition noch mitleidiges Reform-Gejammer der Ausweg sein können, war allen Teilnehmern klar.

Beim abendlichen Gespräch mit dem Bischof, Barbara Bader von der Schulabteilung des Bistums, Peter Groß als Vertreter der Bezirksregierung in Münster sowie Marcus Hoffmann vom Vorstand des VKRM ging es vor allem um die Themen #OutInChurch, sexueller Missbrauch und Synodaler Weg. Genn wiederholte, dass die Bistumsleitung bis zur Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts der persönlichen Lebensführung von Seelsorgern sowie Religionslehrern nicht nachgehen werde.

„Nichts vertuscht“

Die Religionslehrer unterstrichen, dass nach ihrer Auffassung die sexuelle Orientierung oder der Familienstand nicht dazu führen dürfe, die kirchliche Lehrerlaubnis zur Erteilung von Religionsunterricht entzogen zu bekommen. Dies müsse arbeitsrechtlich entsprechend geklärt werden.

Beim Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche versicherte Genn den Lehrern, dass in seiner Zeit als Bischof von Münster nichts vertuscht worden sei. Historiker der Westfälischen Wilhelms-Universität untersuchten das Thema in völliger Unabhängigkeit vom Bistum: „Die Historikerkommission hat für ihr Gutachten Zugang zu allen Akten“, so Genn.

Gemen: Bischof Dr. Felix Genn diskutiert mit Lehrern aktuelle Themen

© Bischöfliche Pressetelle

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