Coronavirus

Neue Coronavirus-Fälle in Münster

Die Erzieherin einer Kita und ein Mann aus Senden (Kreis Coesfeld) wurden in Münster positiv auf das Coronavirus getestet. Bei einer Pressekonferenz wurde am Mittwoch die aktuelle Lage erläutert.

Von Anna Spliethoff und Martin Kalitschke

04.03.2020

In Münster gibt es zwei neue bestätigte Corona-Fälle. Eine Kita wurde am Mittwochmorgen geschlossen.

In Münster gibt es zwei neue bestätigte Corona-Fälle. Eine Kita wurde am Mittwochmorgen geschlossen.

© Matthias Ahlke

Erzieherin war beim Karneval in Heinsberg

Seit Mittwochmorgen ist klar: Es gibt zwei weitere bestätigte Coronavirus-Infektionsfälle in Münster. Erkrankt sind eine Erzieherin der Julius-Moses-Kita am Dahlweg sowie ein Mann aus Senden im Kreis Coesfeld. Oberbürgermeister Markus Lewe , Stadtrat Wolfgang Heuer als Leiter des Krisenstabes, Dr. Norbert Schulze Kalthoff, Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, und Dirk Winter, ASB-Geschäftsführer, äußerten sich am Mittag zu den aktuellen Entwicklungen.

Wie Schulze Kalthoff bei der anberaumten Pressekonferenz erläuterte (wir berichteten in einem Liveticker ), war die 24-jährige Erzieherin beim Karneval in Heinsberg. Der Frau gehe es soweit gut. Die Kita, die in Trägerschaft des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ist, wurde am Mittwoch vorsorglich geschlossen. 40 engere Kontaktpersonen wurden bereits ermittelt. 20 der 40 Kita-Kinder seien bereits in Quarantäne, außerdem weitere Erzieherinnen, sowie Eltern und Geschwisterkinder.

Patient im Clemenshospital

Auch ein 49-jähriger Mann aus dem Kreis Coesfeld wurde positiv auf das Virus getestet. Er wurde im Clemenshospital wegen einer anderen Krankheit behandelt. Als das Virus festgestellt wurde, sei er sofort isoliert behandelt worden. Der Mann zeige keine Symptome und werde in häusliche Quarantäne entlassen.

Lewe: „Kein Anlass zur Panik“

Laut Oberbürgermeister Markus Lewe bestehe weiterhin „kein Anlass, in Panik zu verfallen“. Die Wahrscheinlichkeit, sich in Münster mit dem Coronavirus zu infizieren, ist laut Prof. Dr. Stephan Ludwig, Virologe am Universitätsklinikum Münster, weiterhin gering. Deshalb sieht Wolfgang Heuer aktuell auch keinen Einlass für Beschränkungen des Wochenmarktes oder des Sends.

Der Leiter des Gesundheitsamtes wies jedoch noch einmal darauf hin, dass Menschen mit Symptomen nicht in eine Praxis kommen, sondern den Arzt anrufen sollen. In Absprache mit dem Arzt sei mittlerweile auch ein Selbsttest möglich.

Verdacht bei der LVM

Bei der LVM-Versicherung in Münster gibt es nach Angaben einer Sprecherin einen weiteren Verdachtsfall. Eine Mitarbeiterin hatte demnach am vergangenen Wochenende im privaten Bereich bei einer Sportveranstaltung Kontakt zu einer Person, die inzwischen als Corona-Fall bestätigt wurde. Die LVM hat ihre Mitarbeiter intern darüber informiert. Laut der Sprecherin habe sich der Verdacht bei der Mitarbeiterin bislang nicht bestätigt, die Testergebnisse werden wohl am Freitag vorliegen.

Bei der Versicherung wurden nun die ersten Maßnahmen eingeleitet. Die Mitarbeiterin sei am Mittwoch zu Hause geblieben. Es werde geprüft, welche Kontaktwege sie im Haus genommen hat. Der Flur, auf dem die Frau sonst arbeitet, wurde verschlossen. Die Kollegen aus ihrem direkten Umfeld arbeiten von zu Hause. Betroffen sei laut LVM jedoch nur ein kleines Team.