Kira Walkenhorst wird Co-Trainerin bei den Skurios Volleys
Jetzt ist es offiziell, wie bereits in der BZ angekündigt: Kira Walkenhorst (34) wird Co-Trainerin beim Bundesligisten Skurios Volleys Borken. Das gab der Verein am Freitag bekannt. Im Frühjahr hatte Walkenhorst Feuerwehrfrau gespielt und die zweite Mannschaft vor dem Abstieg aus der Regionalliga bewahrt. Sie ist mit ihrer Familie seit Langem in Borken heimisch.
Neu in einem Team: Kira Walkenhorst (links) und Danuta Brinkmann von den Skurios Volleys.
© Horst Andresen
BORKEN. Mit Laura Ludwig wurde sie 2016 Olympiasiegerin, 2017 Weltmeisterin, 2015 und 2016 Europameisterin – jetzt kehrt also eine hochdekorierte Volleyballerin zurück auf die Trainerbank, passend ins Oberhaus mit Aufsteiger Skurios Volleys.
Dass Kira Walkenhorst Herausforderungen liebt, hat sie längst bewiesen – als Beachvolleyball-Olympiasiegerin, als Trainerin im Volleyball, als Expertin für mentale Stärke und – seit einigen Monaten – als Handballtorhüterin beim TV Borken. In ihrer ersten Saison in der dritten Mannschaft des TV Borken stieg sie mit dem Team direkt auf. Und auch künftig wird sie zwischen den Pfosten stehen, denn: „Definitiv, Handball geht weiter. Wir sind aufgestiegen, und ich freue mich auf eine weitere Saison im Tor.“
Doch ab August verstärkt sie auch das Trainerteam um Cheftrainerin Danuta Brinkmann, Arne Ohlms und Lea Hacker.
Bewusster Schritt
Für die gebürtige Essenerin ist es ein bewusster Schritt zurück in die Halle – zu einer Mannschaft, deren Entwicklung sie bereits in der vergangenen Saison aufmerksam verfolgt hat. „Mir macht die Arbeit mit Athletinnen großen Spaß – vor allem, weil ich dabei die Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahrzehnten im Volleyball gesammelt habe, weitergeben kann“, betont sie. Gerade die individuelle Entwicklung von Spielerinnen sei ihr eine Herzensangelegenheit. Das sieht auch Cheftrainerin Danuta Brinkmann so: „Ihre vielfältigen Erfahrungen aus unterschiedlichen Sportarten und ihre Fähigkeit, Spielerinnen mental wie spielerisch zu stärken, sollen mir helfen, vor allem die Jüngeren gezielt weiterzuentwickeln – sportlich, taktisch und mental.“
Aus ihrer Zeit als Trainerin des Regionalligateams des RSV Borken bringt sie wichtige Erkenntnisse mit: „Mir ist die Zusammenarbeit im Trainerteam besonders wichtig. Nur wenn wir als Team eine gemeinsame Sprache sprechen, können wir die Spielerinnen bestmöglich unterstützen und eine klare Linie im Training und Spiel vorgeben.“
Bereits als Zuschauerin bei Heimspielen der Skurios Volleys in der 2. Bundesliga war Kira Walkenhorst begeistert von der Atmosphäre in der Mergelsberghalle: „Es gibt in Deutschland nur wenige Vereine, die so eine besondere Atmosphäre und Begeisterung schaffen wie die Skurios Volleys. Die Stimmung bei den Heimspielen ist wirklich etwas Einzigartiges – das hat mich beeindruckt.“
Unter Druck sei Eigenverantwortung essenziell
Ihre aktive Zeit im Beachvolleyball bringt Walkenhorst ebenfalls ein. Vor allem unter Druck sei Eigenverantwortung essenziell, und gerade die wolle sie den Spielerinnen vermitteln. „Im Beach ist man deutlich eigenständiger unterwegs – Entscheidungen müssen schnell getroffen und Verantwortung selbst übernommen werden. Diese Eigenverantwortung ist auch im Hallenvolleyball auf hohem Niveau wichtig.“ Dazu komme die mentale Stärke, an der im Spitzensport gezielt gearbeitet werde – eine Fähigkeit, die in engen Spielsituationen den Unterschied machen könne.
Auf die neue Saison blickt sie mit Vorfreude, sportlich wie emotional. Ein Gegner sticht für sie dabei besonders hervor: „Aachen, da ich selber dort zwei Jahre lang gespielt habe.“
Auch wenn die Aufgaben in der ersten Bundesliga anspruchsvoll seien, sieht Walkenhorst ihre Rolle als Impulsgeberin – auf dem Trainingsfeld, auf der Bank und im Dialog mit dem gesamten Team.