„Das Tarnen, Täuschen und Verstecken muss ein Ende haben“
Leserbrief zur BZ-Berichterstattung zum Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche:

© Schönherr
Lange Zeit wurde der Machtmissbrauch durch Priester stillschweigend hingenommen und unter den Teppich gekehrt. Für mich ist das unfassbar. Scharfe Kritik äußert das Opfer des früheren Propsts von St. Remigius und Kreisdechant, Horst Kerst, an den offiziellen Vertretern der katholischen Kirche: Bislang seien vom Bistum Münster weder eine Entschuldigung noch aufmunternde Worte gekommen.
Für mich ist es auch immer eine komische Sache, dass die Übeltäter fast immer schon gestorben sind, wenn bei ihnen Missbrauch festgestellt wird. Ich finde es von den Verantwortlichen in der katholischen Kirche unverantwortlich, dass sie den ganzen Wahnsinn nicht von seriösen und neutralen Agenturen und staatlichen Einrichtungen prüfen und untersuchen lassen. Alles muss auf den Prüfstand und alle Fakten ans Tageslicht gebracht werden. Das Tarnen, Täuschen und Verstecken muss in der katholischen Kirche ein Ende haben. Ein Ende mit Schrecken ist allemal besser als Schrecken ohne Ende.
Die allermeisten Leute in der christlichen Kirche haben bisher eine ganze Menge Gutes bewirkt, und genau diesen Leuten sind es die Kirchenoberen schuldig, jetzt reinen Tisch zu machen. Ein Neuanfang mit gleichberechtigten Frauen und Männern in einer menschlichen Kirche ist überfällig und alles andere wird in Bedeutungslosigkeit enden. Hochwürden, machen Sie den Weg frei für ein würdevolles Leben in der Kirche des Jesus Christus.
Wo warten wir drauf?
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