Borken

Leserbrief : Ein würdiger Ort des Erinnerns muss selbstverständlich sein

Leserbrief zum BZ-Artikel „Neues Nachdenken über Erinnerungsort“ vom 17. Juli.

22.07.2025

 Leserbrief : Ein würdiger Ort des Erinnerns muss selbstverständlich sein

© Peter Berger

Mit großem Interesse verfolgt der Heimatverein Borken die Veränderungen in Borkens Problemzone zwischen Brinkstraße und Turmstraße, die nun aus dem Dornröschenschlaf erwachen und ein modernes, funktionales „Brinkquartier“ werden soll.

Es bleibt unsere Aufgabe, an das Schicksal unserer jüdischen Mitbürger in den 1930er und 1940er Jahren zu erinnern: die erst an den Rand gedrängt, dann aus der Heimatstadt und dem Heimatland vertrieben oder deportiert wurden. Erinnerung an jüdisches Leben im Brinkquartier darf nicht länger wie eine bedeutungslose Randnotiz vernachlässigt werden.

Mechtild Schöneberg hat in ihrer Stellungnahme (siehe den Artikel „Neues Nachdenken über Erinnerungsort“ in der BZ vom 17. Juli) zu Recht daran erinnert, dass unsere jüdischen Mitbürger vor rund 200 Jahren ihre Synagoge bewusst in die gemeinsame Stadt hinein gebaut haben und lange Jahrzehnte ein recht gutes Miteinander in Borken gelebt haben – bis zur Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Wir halten es deshalb für selbstverständlich, dass diese ganze Geschichte einen wirklich würdigen Ort des Erinnerns bekommt: nicht neben einer (für Fußgänger gefährlichen) Zufahrt zum Parkhaus, nicht an einem lauten, unruhigen Parkplatz, sondern als ein besonders gestalteter Ort der Besinnung und der Ruhe, der auch für die künftigen Bewohner und Besucher des Quartiers und am Ende für alle Bürger wertvoll wird.

Für den Heimatvereins Borken Berni Wissing, Bruno Fritsch, Mechthild Wiemeler