Leserbrief: Meinungsprozesse brauchen Zeit
Leserbrief zum BZ-Artikel „Diskussion um Erinnerungsort für Borkener Synagoge hält an“ vom 19. Dezember.
© Peter Berger
Die SPD zieht ihren Antrag (Gestaltung des Erinnerungsortes/frühere Synagoge) zurück. Die CDU wartet die Erkenntnisse aus den archäologischen Untersuchungen ab, um danach die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen. Letztendlich entscheide der Rat - so die CDU.
Demnach dauert es noch, bis entschieden werden kann. Besser kann‘s doch nicht sein! Es gibt also Zeit, dass die interessierten Bürgerinnen und Bürger ohne Termindruck in einen Dialog treten können. Und das brauchen solche Meinungsbildungsprozesse: Zeit. Erfreulich ist, dass die SPD weiterhin auf Bürgerbeteiligung ‚pocht‘. Wäre es dann nicht angeraten, wenn man jetzt bereits Bürgerinnen und Bürger - über die Parteigrenzen hinaus - zu einem Austausch einladen würde? So könnte in einigen Treffen deutlich werden, wie sich die Bürgerschaft eine Erinnerungskultur in Borken wünscht. Viele grundsätzliche Fragen zum Thema Gedenken kann man bedenken, bevor eine „entsprechende ‚Projektschärfe‘“ erreicht ist.