Handball

Handball-Festtag: Gleich zwei Topspiele am Super-Samstag

Das hat Seltenheitswert: In der Handball-Bundesliga kommt es am zwölften Spieltag innerhalb von zwei Stunden zu zwei Duellen der heißesten Titelanwärter.

14.11.2025

Die Handball-Bundesliga erlebt einen spannenden Titelkampf. (Archivfoto) Tom Weller/dpa

Die Handball-Bundesliga erlebt einen spannenden Titelkampf. (Archivfoto) Tom Weller/dpa

© Tom Weller/dpa

Erst empfängt Titelverteidiger Füchse Berlin den Rekord-Champion THW Kiel zum Verfolgerduell, dann kommt es zum Gipfeltreffen zwischen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt und Champions-League-Sieger SC Magdeburg. Der Super-Samstag in der Handball-Bundesliga hält mit gleich zwei Duellen der Top-Vier innerhalb von 120 Minuten ein Novum bereit und verspricht Spannung auf höchstem Niveau.

„Ich verspüre große Freude auf das Spiel. Da treffen die beiden Mannschaften aufeinander, die momentan augenscheinlich am besten performen in der Liga und den konstantesten Eindruck machen“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert vor dem Gastspiel des Tabellenzweiten beim Spitzenreiter (20.00 Uhr/Dyn). 

Flensburg und Magdeburg noch ohne Niederlage

Es ist nicht nur das Duell Erster gegen Zweiter, sondern auch der beiden einzigen in dieser Saison noch ungeschlagenen Teams. Flensburg (20:2 Punkte) eilt nach zwei Unentschieden zum Saisonstart von Sieg zu Sieg und stellt mit 399 Toren die beste Offensive der Liga. „Wir haben einen Lauf, aber wir stehen immer noch am Anfang der Saison“, sagte SG-Trainer Ales Pajovic. 

Unter Trainer Ales Pajovic ist die SG Flensburg-Handewitt in dieser Saison noch ungeschlagen. (Archivfoto) Michael Hundt/dpa

Unter Trainer Ales Pajovic ist die SG Flensburg-Handewitt in dieser Saison noch ungeschlagen. (Archivfoto) Michael Hundt/dpa

© Michael Hundt/dpa

Wiegert ist beeindruckt von den Norddeutschen, die zuletzt 2019 die Meisterschale holten. „Flensburg marschiert und macht gerade den besten Eindruck“, lobte er den Rivalen. Doch auch die Magdeburger (19:1), die über die beste Defensive verfügen, leisteten sich bisher erst einen kleinen Wackler beim Remis in Erlangen.

„Wenn man in der Bundesliga Punkte verliert, ist es schwierig, die wiederzubekommen. Es ist deutlich angenehmer, von oben zu spielen, als die ganze Zeit hinterherzuhecheln“, sagte Wiegert und stellte mit Blick auf die Tabelle fest: „Es gibt eine extreme Breite im Kampf um die Spitze.“

Titelverteidiger unter Druck

Das sieht auch Berlins Trainer Nicolej Krickau so. „Grundsätzlich finde ich, dass der Meisterschaftskampf immer noch offen ist. Flensburg sieht gut aus, Magdeburg ist wie immer stabil. Kiel hat das gemacht, was sie müssen, das haben wir nicht ganz. Aber die Saison ist immer noch lang und wir können alle schlagen“, bekräftigte der Däne die hohen Ambitionen des Meisters.

Der Hauptstadt-Club um Superstar Mathias Gidsel hat als Tabellenvierter allerdings schon sechs Minuspunkte auf dem Konto und steht daher in der Neuauflage des Supercups gegen Pokalsieger Kiel mit Torwart-Gigant Andreas Wolff am Samstag (18.00 Uhr/ARD und Dyn) unter großem Erfolgsdruck. Eine weitere Pleite würde fast schon das Ende aller Titelchancen bedeuten. 

Die Füchse Berlin um Tim Freihöfer (l) und der THW Kiel treffen im Verfolgerduell aufeinander. (Archivfoto) Sven Hoppe/dpa

Die Füchse Berlin um Tim Freihöfer (l) und der THW Kiel treffen im Verfolgerduell aufeinander. (Archivfoto) Sven Hoppe/dpa

© Sven Hoppe/dpa

„Wir haben uns selber eine Situation kreiert, in der wir keinen Platz mehr für Fehler haben“, sagte Krickau. Und Kapitän Max Darj gab das Motto aus: „Wir müssen all in gehen und jetzt jedes Spiel gewinnen – auch wenn es noch früh in der Saison ist.“

Kiel will angreifen

Das weiß man auch beim THW, der mit 18:4 Punkten auf Rang drei der Tabelle steht. „Berlin als Meister muss seine Heimspiele gewinnen, um wieder um Platz eins mitzuspielen“, sagte Kiels Trainer Filip Jicha und fügte hinzu: „Wir haben nichts zu verlieren, wollen mit Energie frech spielen und den unbedingten Willen zeigen, sich mit dem Meister messen zu wollen.“

Die jüngste Bilanz verheißt jedoch nichts Gutes. Der letzte THW-Sieg in Berlin liegt schon viereinhalb Jahre zurück. Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi erwartet daher eine „Riesen-Aufgabe für unsere Mannschaft“. Nationalspieler Lukas Zerbe verbreitete dennoch Zuversicht: „Wir sind gut drauf und haben in Berlin nichts zu verlieren.“