Baumgart fehlt gegen Ex-Club: „Enttäuscht ihn am meisten“
Ausgerechnet gegen den HSV ist der Union-Trainer gesperrt. Wo er sich das Spiel anschaut, bleibt geheim. Der Mannschaftskasse winkt aber ein Geldsegen.

Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club nicht dabei: Steffen Baumgart.Federico Gambarini/dpa
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Wenn es gegen seinen Ex-Club Hamburger SV geht, kann Union Berlins Trainer Steffen Baumgart nicht wie gewohnt an der Seitenlinie entlang tigern. Der 53-Jährige ist nach seiner Roten Karte in Frankfurt gesperrt, seine Expertise über die Hanseaten soll für die Berliner aber trotzdem wertvoll werden. „Steffen wird uns mit allen Informationen versorgen, die ihm zur Verfügung stehen“, sagte Co-Trainer Sebastian Bönig, der Baumgart auf der Pressekonferenz vertrat und auch am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) hauptverantwortlich sein wird.
„Natürlich ist es auch für ihn schade, weil es gegen sein ehemaliges Team geht, seinen ehemaligen Verein. Dass er persönlich nicht dabei sein kann, enttäuscht ihn am meisten“, sagte der 44-Jährige vor der Partie im Stadion An der Alten Försterei. „Von daher werden wir versuchen, das bestmögliche Ergebnis auch für ihn zu erreichen.“ Baumgart war beim HSV, einem seiner Herzensclubs, im vergangenen Jahr neun Monate Trainer. Der jetzige Hamburger Chefcoach Merlin Polzin war einer seiner Assistenten.

Bönig übernimmt für ein Spiel die Chefrolle.Matthias Koch/dpa
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Baumgart litt bei letzter Sperre
Für Baumgart ist es die zweite Sperre als Trainer, die letzte liegt aber noch nicht allzu lange zurück. Im März dieses Jahres hatte er im Heimspiel gegen Bayern München (1:1) schon einmal gefehlt, weil er am Spieltag zuvor zum vierten Mal innerhalb einer Saison verwarnt worden war.
Damals verfolgte er das Spiel von der Tribüne im Stadion An der Alten Försterei und war ähnlich energisch wie sonst vor der Trainerbank. „Wie sehr ich leide, das kann sich jeder vorstellen, das muss ich auch nicht beschreiben“, sagte der Coach danach. „Die, die da oben bei mir gesessen haben, haben diesmal auch viel etwas anderes Theater gehabt.“
Wo sich Baumgart das Spiel dieses Mal anschaut, ließ Bönig offen. „Lasst euch überraschen. Ich weiß es tatsächlich noch nicht konkret.“ Der 44-Jährige wird auch die Medienaktivitäten rund um das Spiel übernehmen.
Vom DFB bekam Baumgart auch eine Geldstrafe 15.000 Euro aufgebrummt und könnte sogar noch an anderer Stelle zahlen müssen. „Beide Personen, sowohl Steffen als auch Oliver Burke, werden sich mit der Mannschaftskasse auseinandersetzen müssen“, sagte Bönig über Baumgart und den Stürmer. Burke war nach einem freien Tag unter der Woche wegen eines Brandes am Londoner Flughafen Stansted verspätet zum Training gekommen.