Wirtschaft

Sinkende Preise und Bürokratie belasten Hessens Landwirte

In diesem Jahr geht es den Bauern vor allem um eins: Reformen. Sie wollen weniger Bürokratie und mehr Praxisnähe.

27.12.2025

Sinkende Erzeugerpreise machen Bauern zu schaffen. (Archivbild)Christian Lademann/dpa

Sinkende Erzeugerpreise machen Bauern zu schaffen. (Archivbild)Christian Lademann/dpa

© Christian Lademann/dpa

Die hessischen Bauern mahnen für das Jahr 2026 Reformen an. „Ohne klare politische Reformen droht der Landwirtschaft ein beschleunigter Strukturwandel, der die Wertschöpfung im ländlichen Raum schwächt und wichtige Investitionen in die Zukunft ausbremst“, teilte der hessische Bauernverband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Besonders wichtig sei eine Planungssicherheit in der Agrar- und Umweltpolitik, die Betriebe bräuchten Verlässlichkeit. Genehmigungsverfahren müssten vereinfacht werden. Die Umsetzung von Umwelt- und Tierschutzauflagen müsse praxisgerecht gestaltet werden, und es müsse die Wettbewerbsfähigkeit in der Tierhaltung und im Pflanzenbau erhalten bleiben. „Darüber hinaus setzen sich die Landwirte für eine Agrarpolitik ein, die den Dialog mit der Praxis verstärkt und auf die langfristige Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft abzielt.“

Beim Rückblick auf 2025 gibt es den Bauern zufolge Licht und Schatten. „Das Jahr 2025 ist stark geprägt von sinkenden Erzeugerpreisen, die wirtschaftlichen Ergebnisse der Landwirtschaft stagnieren. Derzeit erleben wir eine schwierige Situation an den Märkten mit katastrophalen Preisen bei Kartoffeln, Getreide, Milch und weiteren Produkten“, sagte eine Verbandssprecherin. 

Gleichzeitig zeigten sich weiterhin bestehende Herausforderungen bei der überbordenden Bürokratie und der Wettbewerbsfähigkeit. Die komplexen bürokratischen Anforderungen und teils wenig praxisgerechten politischen Vorgaben belasteten viele landwirtschaftliche Betriebe weiterhin erheblich. Die „massive“ Erhöhung des Mindestlohns senke die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zum europäischen Ausland deutlich.

Unter anderem positiv wertet der Bauernverband den Erhalt der Agrardiesel-Beihilfe. Bei der Tierhaltung habe man erreicht, dass für von der Schweinepest betroffene Betriebe Transportkosten vollständig und kurzfristig übernommen worden seien. „Auch die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht sehen wir als positives Zeichen für die hessischen Weidetierhalter.“