Wirtschaft

Nach Kranich-Sterben: Ministerin besucht Helfer vor Ort

Tote Kraniche, erschöpfte Einsatzkräfte, neue Ausbrüche: Die Vogelgrippe hält Brandenburg im Ausnahmezustand. Jetzt trifft sich die Agrarministerin nach dem massenhaften Kranich-Sterben mit Helfern.

30.10.2025

Unzählige Kraniche sind im Nordwesten Brandenburgs an der Vogelgrippe gestorben und mussten beseitigt werden. Christophe Gateau/dpa

Unzählige Kraniche sind im Nordwesten Brandenburgs an der Vogelgrippe gestorben und mussten beseitigt werden. Christophe Gateau/dpa

© Christophe Gateau/dpa

Nach dem massenhaften Kranich-Sterben aufgrund der Vogelgrippe haben Helfer Tage lang Kadaver aus dem Gebiet an den Linumer Teichen geholt. Heute will sich Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) vor Ort ein Bild der Lage machen und Einsatzkräfte treffen. 

Mittlerweile sei der Einsatz der Helfer deutlich heruntergefahren, sagte der Landrat des Kreises Ostprignitz-Ruppin, Ralf Reinhardt (SPD). Bislang sind nach Ministeriumsangaben rund 2.000 tote Kraniche im Linumer Teichland im Nordwesten Brandenburgs beseitigt worden.

Die Geflügelpest weitet sich derweil auf immer mehr Agrarbetriebe aus - fast in ganz Brandenburg gilt eine Stallpflicht. Nach Experten-Einschätzung ist die Ansteckung in Geflügelbeständen wahrscheinlich über infizierte Wildvögel erfolgt. 

Bringt der Vogelzug der Gänse neue Risiken?

Ein schnelles Ende des Ausnahmezustands scheint vorerst nicht in Sicht. In Brandenburg meldete der Landkreis Prignitz am Mittwochnachmittag einen neuen Vogelgrippe-Ausbruch in einem Betrieb mit rund 15.500 Gänsen. Es ist laut Ministerium der siebte Geflügelbestand in Brandenburg, bei dem das Virus nachgewiesen wurde. 

Wie groß ist das Risiko durch den weiteren Vogelzug? Nach den Kranichen würden andere Wildvögel - Gänse und Enten - erwartet, sagte Agrarministerin Mittelstädt am Mittwoch. Der Vogelzug dauere über die Wintermonate an. Wie groß das Risiko eines Vogelgrippe-Ausbruchs bei anderen Vogelarten sei, lasse sich aber nicht vorhersagen. „Das ist eine Glaskugel im Moment“, so die Politikerin. 

Landrat: Suche nach toten Kranichen heruntergefahren 

Im Linumer Teichland im Nordwesten Brandenburgs gehe der Einsatz zur Suche und Bergung toter Kraniche einmal wöchentlich weiter, sagte Landrat Reinhardt. Es soll unter anderem Spezialgerät eingesetzt werden, um Vögel auch aus tieferem Gewässer holen zu können. 

Vergangene Woche hatten die Helfer in Schutzanzügen von dem Kräfte zehrenden Einsatz berichtet. „Das geht unter die Haut“, hatte ein Artenschützer geschildert. Teils seien Helfer in Tränen ausgebrochen. Aber auch körperlich ist die Bergung der Kraniche, die etwa fünf Kilo und mehr wiegen können, anstrengend.