Minister rudert bei Pflichtabgabe für Winzer zurück
Der Landwirtschaftsminister wollte Winzer im Südwesten vom kommenden Jahr an zu einer Abgabe verpflichten, um heimische Weine besser zu vermarkten. Der Plan ist vorerst vom Tisch.

Baden-Württemberg will mehr für die Weinwerbung machen. (Symbolbild)Silas Stein/dpa
© Silas Stein/dpa
Die von Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) geplante Pflichtabgabe für Winzer für die bessere Vermarktung von heimischen Weinen ist zumindest vorerst vom Tisch. Anfang der Woche hatte Hauk noch erklärt, schon im nächsten Jahr eine solche Pflichtabgabe einzuführen. „Eine solche Abgabe kommt kurzfristig nicht, weil wir damit aktuell Gefahr laufen, noch bestehende Strukturen zusätzlich zu gefährden“, sagte Hauk nun laut einer gemeinsamen Pressemitteilung des Ministeriums und der Weinbauverbände Baden und Württemberg.
Dies sei bei Gesprächen in den vergangenen Tagen klar geworden. „Wir brauchen zuerst ein Gesamtkonzept“, sagte der Minister demnach. „Wie wir am Ende dieses solidarisch finanzieren, werden wir gemeinsam besprechen.“
Weinbranche seit Längerem in der Krise
Hauk hatte am Dienstag in Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) beim Badischen Weinbauverband gesagt: Da Modelle auf der Basis von Freiwilligkeit nicht funktionierten, sei nun eine „Zwangssolidarität“ in der Branche nötig. Das sei rechtlich möglich. Möglich sei eine Abgabe pro Hektar Anbaufläche, die dann für Marketing an eine staatliche Organisation gehe.
Wegen einer weltweiten Überproduktion steckt die gesamte Weinbranche seit Längerem in der Krise. Im Anbaugebiet Baden läuft schon die Weinlese.

Im Anbaugebiet Baden läuft die Weinlese (Foto-Archiv)Philipp von Ditfurth/dpa
© Philipp von Ditfurth/dpa