Mehr Firmen und Verbraucher in Thüringen melden Insolvenz an
In Thüringen sind im ersten Halbjahr mehr Firmen und Verbraucher zahlungsunfähig geworden. Besonders betroffen: Kfz-Händler und -Werkstätten. Was die Statistik noch zeigt.

Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis Juni 2025 über 1.173 Insolvenzverfahren. (Symbolbild)Jonas Walzberg/dpa
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Eine schwache Konjunktur und ein angespannter Arbeitsmarkt hinterlassen in Thüringen Spuren: Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen stieg im ersten Halbjahr im Freistaat deutlich, wie das Statistische Landesamt in Erfurt mitteilte. Rund ein Achtel mehr Firmen meldeten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Insolvenz an. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm in diesem Zeitraum um 11,6 Prozent zu.
Bei den Amtsgerichten stellten den Angaben nach im ersten Halbjahr 169 Firmen einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung und damit 19 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die finanziell angeschlagenen Betriebe beschäftigten zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags den Angaben nach noch 1.268 Arbeitnehmer.
Von Kfz-Betrieben bis Privatpersonen
Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen beliefen sich demnach auf rund 142 Millionen Euro. Mit 34 Insolvenzverfahren waren am häufigsten Kfz-Händler und -Werkstätten betroffen, aber auch 23 Industrie- und 18 Baufirmen gerieten in Schieflage.
Insgesamt entschieden die Thüringer Amtsgerichte von Januar bis Juni über 1.173 Insolvenzverfahren - 762 davon betrafen Verbraucher. Das waren 65 Prozent aller Insolvenzverfahren. Bei den privaten Schuldnern beliefen sich die Forderungen den Statistikern zufolge auf knapp 45,9 Millionen Euro. Im Schnitt standen Verbraucher pro Fall mit 60.175 Euro in der Kreide.