Lausitz ist europaweit erste klimafreundliche Modell-Region
Schnelle Genehmigungen, weniger Bürokratie: Die Lausitz setzt als erste europäische Modellregion für umweltfreundliche Technologien auf Unternehmensansiedlungen. Es steht aber noch viel Arbeit bevor.
„Vorreiter in Europa zu sein, ist eine große Verpflichtung, denn wir fangen ja gerade erst an“, sagte der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick. (Archivbild)Patrick Pleul/dpa
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Die Lausitz in Brandenburg und Sachsen ist als erstes Net Zero Valley Europas ausgewiesen worden - als Modellregion für umweltfreundliche Technologien. Die Wirtschaftsminister von Brandenburg und Sachsen, Daniel Keller und Dirk Panter (beide SPD), unterzeichneten heute den entsprechenden Beschluss.
Er wurde am Nachmittag stellvertretend an den Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) und den Görlitzer Landrat Stephan Meyer (CDU) übergeben. Mit dem Modell-Standort in der Lausitz ist vor allem eine Beschleunigung von Genehmigungen verbunden.
Reduzierung der Treibhausgase
Net Zero (deutsch: netto null) steht für das Ziel, unter dem Strich keine weiteren Treibhausgase in die Atmosphäre zu entlassen. Valley (deutsch: Tal) steht in Anlehnung an das Silicon Valley in Kalifornien für eine Region, in der sich Forschungs- und Produktionsstätten einer Branche ballen.
Planung soll schneller werden
Ziel ist es, dass sich Unternehmen in der Lausitz ansiedeln und es als Standortvorteil schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren gibt. Bürokratie soll abgebaut werden. Schwerpunkte sind Batterie- und Speichertechnologien, Wasserstoff- und Stromnetztechnologien sowie Energieeffizienz.
OB: Menschen wollen Ergebnisse sehen
„Vorreiter in Europa zu sein, ist eine große Verpflichtung, denn wir fangen ja gerade erst an. Die Menschen erwarten sicht- und greifbare Ergebnisse“, sagte der Cottbuser Oberbürgermeister Schick.
Das Projekt stehe für neue industrielle Cluster, zusätzliche Arbeitsplätze und eine enge länderübergreifende Zusammenarbeit mit Sachsen, sagte Wirtschaftsminister Keller. „Brandenburg ist stolz auf die Lausitz.“
Sein sächsischer Amtskollege Panter sagte: „Die Region hat sich das Net Zero Valley mit großer Kraftanstrengung selbst erarbeitet und wir als Staatsregierung haben diesen Weg von Anfang an aktiv unterstützt.“
Vor rund fünf Jahren wurde der Ausstieg aus der Braunkohle-Verstromung in der Lausitz bis spätestens 2038 beschlossen. Ein dazu verabschiedetes Gesetz sieht Milliarden-Hilfen vor.
Die Lausitz will mit dem vereinbarten Ausstieg aus der Braunkohle auch einen Imagewandel vollziehen. Sie wirbt mit dem Slogan „Krasse Lausitz“.Patrick Pleul/dpa
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