Jenoptik baut Produktionskapazitäten in Jena aus
Die Halbleiterindustrie ist ein wichtiger Kunde der Thüringer Jenoptik AG. Geliefert werden optische Systeme - die Produktionskapazitäten dafür sollen am Konzernsitz in Jena erweitert werden.

Jenoptik investiert in Jena.Michael Reichel/dpa
© Michael Reichel/dpa
Die Jenoptik AG baut ihre Produktionskapazitäten am Konzernsitz in Jena aus. Es gehe um die Fertigung optischer Komponenten vor allem für Ausrüstungen der Halbleiterindustrie, einem wichtigen Kunden des Thüringer Unternehmens, sagte Vorstandeschef Stefan Taeger bei einem Besuch von Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU). Investiert werde dafür ein Betrag im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Genaue Angaben zur Investitionssumme machte das Unternehmen nicht.
Projekt soll 2027 fertig sein
Vorgesehen sei, eine derzeit leerstehende Halle in Jena-Göschwitz umzubauen und auch in die Infrastruktur zu investieren. Der Start für die Arbeiten werde voraussichtlich im Sommer 2026 erfolgen. Die Produktionsaufnahme sei in der zweiten Jahreshälfte 2027 geplant. Für den umfassenden Umbau auf dem bestehenden Jenoptik-Campus in Göschwitz seien je nach Marktentwicklung zwei Stufen vorgesehen. Etwa 50 neue Arbeitsplätze würden entstehen. Im Frühjahr hatte Jenoptik bereits in Dresden eine neue Fabrik für Mikrooptiken und Sensoren für die Halbleiterausrüstungsindustrie eröffnete.
Traeger sprach von einer Investition in eines der Jenoptik-Kerngeschäfte mit Wachstumspotenzial. Sie sei auch ein Bekenntnis zum Hauptstandort des Unternehmens, „wo wir Teil eines einzigartigen Ökosystems der Photonik-Industrie sind, in dem Wirtschaft, Forschungsinstitute und Hochschulen zusammenarbeiten und wichtige Strukturen für Zulieferer, Ausbildung und qualifizierte Fachkräfte vorhanden sind“.
Belebung des Halbleitergeschäfts erwartet
Thüringen werde die positive Entwicklung eines seiner „Flaggschiff-Unternehmen“ weiterhin unterstützen, kündigte die Wirtschaftsministerin an. „Die Optik-Industrie bleibt eine Wachstumsbranche für Thüringen.“ Eine Beteiligungsgesellschaft bei der Thüringer Aufbaubank ist einer der Aktionäre der Jenoptik AG.
Der Jenoptik-Vorstand hatte bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2025 die Erwartung geäußert, dass sich die Nachfrage aus der Halbleiterindustrie in der zweiten Jahreshälfte belebt. Jenoptik peilt 2025 Erlöse etwa auf dem Niveau des Vorjahres (1,12 Mrd. Euro) an. In der ersten Jahreshälfte verringerte sich der Umsatz des Jenoptik-Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,8 Prozent auf 498,4 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern sank um 37 Prozent auf 25,3 Millionen Euro.
Jenoptik beschäftigt nach eigenen Angaben etwa 4.200 Menschen im In- und Ausland. Der Konzern gehört zu den wenigen börsennotierten Technologieunternehmen in Ostdeutschland und ist im MDax gelistet. Sein Kerngeschäft sind optische Systeme, Laser und Messtechnik für industrielle Anwendungen sowie Laser und Ausrüstungen für die Verkehrsüberwachung.

Jenoptik baut seine Fertigung in Jena aus Michael Reichel/dpa
© Michael Reichel/dpa

Pläne für den Umbau einer Jenoptik-Halle werden konkreter Michael Reichel/dpa
© Michael Reichel/dpa

Jenoptik-Vorstand bekannt sich zum Konzernsitz in Jena Michael Reichel/dpa
© Michael Reichel/dpa