IG Metall: „Sachsen-Anhalt steht am Kipppunkt“
Fast 13 Prozent der Beschäftigten in Sachsen-Anhalt sind über 60 Jahre alt und gehen bald in Rente. Die IG Metall warnt vor einem massiven Aderlass - sieht aber eine Möglichkeit.

Angesichts des massiven demografischen Wandels sieht der Bezirksleiter der IG Metall, Thorsten Gröger, die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt vor riesigen Herausforderungen.Michael Matthey/dpa
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Die IG Metall sieht Sachsen-Anhalt angesichts des demografischen Wandels vor massiven Herausforderungen. „Sachsen-Anhalt steht am Kipppunkt“, teilte die Gewerkschaft mit. Der demografische Wandel sei nichts Abstraktes, sondern ein konkret spürbares Risiko für die wirtschaftliche und soziale Zukunft ganzer Landstriche. Schon jetzt sei Sachsen-Anhalt deutschlandweiter Negativrekordhalter bei den bevorstehenden Renteneintritten. Fast 13 Prozent der Beschäftigten seien über 60 Jahre alt.
Im Bau, in der Industrie, im Einzelhandel und in der Pflege drohe innerhalb weniger Jahre ein gewaltiger personeller Aderlass, sagte der Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger. „Ohne Zuwanderung wird dieses Land personell ausbluten.“ Die Debatte um Migration sei in Sachsen-Anhalt inzwischen nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine wirtschaftspolitische Schlüsselfrage. Die Gewerkschaft fordert daher von der Politik ein Landesprogramm, das Zuwanderung als strategisches Instrument zur Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft begreife.