Wirtschaft

Fahrradmesse Eurobike verliert Vertrauen der Branche

Nach 33 Ausgaben steckt die in Friedrichshafen gegründete Fahrradmesse Eurobike in der Krise. Nach vier Jahren am neuen Standort Frankfurt streiten die Akteure um die Zukunft.

13.11.2025

Die Fahrradmesse Eurobike steckt in der Krise.Boris Roessler/dpa

Die Fahrradmesse Eurobike steckt in der Krise.Boris Roessler/dpa

© Boris Roessler/dpa

Deutschlands größte Fahrradmesse, die „Eurobike“ in Frankfurt, muss um ihre Zukunft bangen. Grund ist das fehlende Vertrauen wichtiger Verbände und Hersteller in den Veranstalter Fairnamic, ein Gemeinschaftsunternehmen der Messegesellschaften aus Frankfurt und Friedrichshafen. Nach deutlicher Kritik am Konzept der Messeausgabe 2025 haben der Zweirad-Industrieverband (ZIV) und die Vereinigung Zukunft Fahrrad die Zusammenarbeit aufgekündigt. Mit Bosch eBike Systems hat zudem ein weiterer wichtiger Aussteller die Teilnahme für das kommende Jahr abgesagt. 

Schon bei der aktuellen Ausgabe fehlten große internationale Fahrrad- und Komponentenhersteller sowie Europas größtes Händlernetzwerk Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG). Die Zahlen der Fachbesucher wie auch des allgemeinen Publikums waren deutlich rückläufig. Wirtschaftlich haben Hersteller und Händler nach dem Corona-Hoch mit einer deutlichen Überproduktion zu kämpfen. 

Ein besonderer Streitpunkt war die Fairnamic-Ankündigung einer parallelen Extramesse im kommenden Jahr für weitere verwandte Fahrzeuge wie E-Scooter, Speed-Pedelecs oder Microcars. Diese Segmente wollen viele in der Branche weiterhin integriert sehen. 

Parallelmesse „Mobifuture“ schon abgesagt 

Als Reaktion auf die Kritik hat der Veranstalter am Mittwoch die geplante Parallel-Messe „Mobifuture“ für 2026 abgesagt. Weitere Kritikpunkte habe man ebenfalls aufgegriffen. „Wir hören auf die Branche und machen neue Angebote. Die Eurobike steht auch 2026 allen offen“, erklärt Geschäftsführer Stefan Reisinger. 

Schon zuvor war eine Verkürzung der Eurobike 2026 um einen auf vier Messetage vom 24. bis 27. Juni angekündigt worden. Damit entfällt der beim Publikum beliebte, aber für die Aussteller teure Sonntag mit Festival-Charakter. 

In einem Zehn-Punkte-Plan hatten ZIV und Zukunft Fahrrad auf eine stärkere Konzentration der Eurobike auf Bedürfnisse der Branche und Aussteller gedrängt. Dabei wurden fehlende Ordermöglichkeiten, hohe Standmieten und mangelnde politische Relevanz der Messe beklagt. Das begleitende Kongressprogramm müsse neu konzipiert werden.