Wirtschaft

Brandenburg will am Airport-Nachtflugverbot nicht rütteln

Fluggäste und Fluggesellschaften kritisieren das Nachtflugverbot am Flughafen BER - verspätete Flüge müssen umgeleitet werden. Berlins Regierungschef dringt auf Änderungen. Brandenburg reagiert.

24.09.2025

Mögliche Änderungen am Nachtflugverbot am Flughafen BER sind ein Streitpunkt zwischen Berlin und Brandenburg (Archivbild).Jörg Carstensen/dpa

Mögliche Änderungen am Nachtflugverbot am Flughafen BER sind ein Streitpunkt zwischen Berlin und Brandenburg (Archivbild).Jörg Carstensen/dpa

© Jörg Carstensen/dpa

Die Brandenburger Landesregierung lehnt eine Aufweichung des Nachtflugverbots am Flughafen BER ab. Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) wies einen Vorschlag von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zurück, der ein flexibleres Verbot vorschlägt.

BER-Chefin Aletta von Massenbach hält ebenfalls mehr Flexibilität für nötig. Eine grundsätzliche Lockerung oder systematische Flexibilisierung lehne er definitiv ab, sagte Tabbert im Brandenburger Landtag. 

Am BER gilt ein abgestuftes Nachtflugverbot von 22.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr. Zwischen 22.30 Uhr und Mitternacht sowie von 5.30 Uhr bis 6.00 Uhr sind Flüge mit lärmarmen Maschinen erlaubt. Zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr ruht der reguläre Flugbetrieb. Gestattet sind nur Post-, Regierungs-, Vermessungs- und Ambulanzflüge. Immer wieder kommt es vor, dass Passagierflugzeuge - teils wegen weniger Minuten Verspätung - nicht mehr landen dürfen und umgeleitet werden.

Brandenburg stellt Interessen der Anwohner obenan

Ihm sei bewusst, dass in Einzelfällen die Folgen einer Verspätung für die Fluggesellschaften, den BER und die Reisenden schwierig seien, sagte der Brandenburger Verkehrsminister. „Dennoch müssen die Interessen der Anwohner und Anwohner durch uns konsequent geschützt werden.“ Er verwies auch auf den Koalitionsvertrag von SPD und BSW, in dem es heißt, dass sich die Koalition weiter für ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr und für die konsequente Umsetzung der Schallschutzprogramme einsetzt.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) argumentiert, das Verbot sei zwar wichtig, um die Nachtruhe der Bevölkerung in der Nähe des Flughafens zu gewährleisten und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Er will aber mit Brandenburg und der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg über Ausnahmen bei geringfügigen Abweichungen sprechen, um Kosten oder große Umwege für Airlines und Fluggäste zu vermeiden. 

Im vergangenen Jahr wurden laut Flughafengesellschaft 50 Flüge mit einer geplanten Landungszeit zwischen 22.00 Uhr und Mitternacht umgeleitet.