Wirtschaft

Brandenburg will Dorfkneipen unterstützen - aber wartet ab

„Die kleine Kneipe in unserer Straße“ ist viel besungen. Doch zahlreiche Kneipen in Brandenburg mussten in den vergangenen Jahren schließen. Die CDU schlägt ein Hilfsprogramm vor.

20.11.2025

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) nimmt Stellung zur CDU-Forderung nach einem Hilfsprogramm für Dorfkneipen.Jens Kalaene/dpa

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) nimmt Stellung zur CDU-Forderung nach einem Hilfsprogramm für Dorfkneipen.Jens Kalaene/dpa

© Jens Kalaene/dpa

Die Dorfkneipen in Brandenburg sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) angesichts existenzieller Probleme unterstützt werden - doch wann ist offen. Die Landesregierung wartet nach seinen Angaben ab: „Da brauchen wir tragfähige Lösungen“, sagte Keller im Landtag. Das Thema sei ernst. „Wir wollen auch gemeinsam Lösungen finden.“ Er wolle aber zunächst die Ergebnisse einer Studie über die Zukunft der Gastronomie in Brandenburg abwarten.

Die CDU-Opposition dringt auf schnelle Hilfe für Dorfkneipen. Sie fordert ein Förderprogramm des Landes für Dorfgaststätten in Höhe von mindestens 7,5 Millionen Euro. Damit sollen kleine Gaststätten, Kneipen, Bars, Cafés und Gasthöfe auf dem Land unterstützt und zu Dienstleistungszentren weiterentwickelt werden.

CDU-Fraktionsvize: „Es ist Heimat“

Der stellvertretende CDU-Fraktionschef Frank Bommert warb für das Programm. „Eine Kneipe ist keine Nebensache, es ist Heimat“, sagte er. „Wenn wir sie verlieren, verlieren wir ein Stück Brandenburg.“ Der SPD-Abgeordnete Kurt Fischer entgegnete, es gehe auch der SPD darum, Dorfkneipen zu erhalten als ein Stück Heimat. Das Förderprogramm schaffe aber in keiner Weise Abhilfe. Unklar sei auch, woher das Geld kommen solle.

Die Dorfkneipen leiden unter anderem unter steigenden Energiekosten, einem Defizit an Arbeitskräften und fehlender Nachfolge. Die Zahl an Gaststätten in Brandenburg sank nach Angaben der Landesregierung von 4.101 im Jahr 2010 um ein Zehntel auf 3.697 im Jahr 2023. Besonders betroffen waren demnach ländliche Kreise wie die Prignitz, Elbe-Elster und Spree-Neiße.