Weniger Asylbewerber, aber mehr Ukrainer aufgenommen
Die Landesaufnahmebehörde meldet Entspannung bei der Belegung der Flüchtlingsunterkünfte, die Zahl der Asylbewerber sinkt. Dafür kommen mehr jüngere Männer aus der Ukraine nach Niedersachsen.
Klaus Dierker, Präsident der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen: Weniger Asylbewerber, aber mehr Menschen aus der Ukraine kommen nach Niedersachsen. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa
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Das Land Niedersachsen hat im laufenden Jahr einem Zeitungsbericht zufolge deutlich weniger Asylbewerber aufgenommen, aber mehr Menschen aus der Ukraine. „Im laufenden Jahr sind es 12.500 Asylbewerber gewesen, die Niedersachsen aufgenommen hat“, sagte der Präsident der Landesaufnahmebehörde, Klaus Dierker, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. 2024 seien es noch gut 25.000 Menschen gewesen. Die Unterkünfte seien zu 50 bis 60 Prozent belegt, das sei eine „ideale Quote“: „Wir können sicherstellen, dass die Menschen adäquat untergebracht werden.“
Dierker sagte auch: „Bei den Ukrainern haben wir eine gegenteilige Entwicklung.“ Im laufenden Jahr seien 5.516 Menschen aus der Ukraine an Standorten der Landesaufnahmebehörde untergebracht worden - 2024 seien es nur 224 Menschen gewesen. „Das lag an der sogenannten Überquote: Niedersachsen hatte zu dem Zeitpunkt deutlich mehr Kriegsflüchtlinge aufgenommen als andere Bundesländer. Die waren nun zunächst gefragt“, sagte er.
Den Anstieg erklärte Dierker auch mit geänderten Ein- und Ausreiseregeln in der Ukraine: „Wir beobachten das erst seit einigen Wochen. Es handelt sich vor allem um jüngere Männer“, sagte er. Die Vorgaben für Männer im wehrfähigen Alter seien gelockert worden, viele dürften die Chance nutzen, das Land zu verlassen.
Bis Ende November wurden nach Dierkers Angaben zudem 1.162 Menschen aus Niedersachsen abgeschoben, 175 direkt aus der Strafhaft heraus. Bei 268 Menschen handelte es sich demnach um sogenannte Dublin-Fälle, die in andere EU-Staaten überstellt wurden. „Ob die Zahlen kommendes Jahr deutlich steigen? Abwarten“, sagte er.