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Tatort Freibad: Etwas mehr Straftaten in Berliner Freibädern

Diebstähle, Beleidigungen, Handgreiflichkeiten oder sexuelle Übergriffe: Auch in diesem Sommer hat die Polizei einiges in den Freibädern zu tun.

28.09.2025

Die Polizei hat in Freibädern rund 180 Straftaten erfasst. (Archivbild) Caroline Bock/dpa

Die Polizei hat in Freibädern rund 180 Straftaten erfasst. (Archivbild) Caroline Bock/dpa

© Caroline Bock/dpa

Die Berliner Polizei hat in der diesjährigen Freibadsaison bislang 181 Straftaten erfasst – und damit etwas mehr als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr waren es in der betrachteten Zeit vom 1. April bis zum 15. September 160 Straftaten, wie die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 

Zu den festgestellten Fällen gehörten nach Angaben der Polizei 34 sogenannte Rohheitsdelikte (Vorjahreszeitraum: 30). Dazu zählen 24 Körperverletzungen und damit einige Fälle mehr als in der gleichen Zeit im Jahr 2024 (20). Aber auch Delikte wie Nötigung oder Bedrohung zählen dazu. Zudem wurden 6 Sexualdelikte erfasst (Vorjahreszeitraum: 2).

Hausfriedensbrüche und Diebstähle

Der leichte Anstieg der Straftaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hängt den Angaben nach auch mit einer Zunahme von Hausfriedensbrüchen zusammen: Die Polizei hat bisher 31 Fälle registriert – 10 mehr als im Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus ging es in dieser Saison bei einem Großteil der Straftaten um Diebstahlsdelikte: in 40 Fällen waren das einfache Fälle wie beispielsweise Taschendiebstahl. Es gab aber auch 34 schwerwiegendere Fälle, darunter 10 Fahrraddiebstähle.

Die Zahlen der Polizei können von früheren Angaben in diesem Jahr leicht abweichen, weil es in der Bewertung der Fälle zu Verschiebungen kommen kann, wie eine Polizeisprecherin erläuterte. Zudem betonte die Polizei, dass die Zahlen jeweils von den Wetterbedingungen beeinflusst seien. Im Jahr 2023 wurden in dem betrachteten Zeitraum 221 Straftaten erfasst, im Jahr zuvor waren es 238. 

Badbetreiber: „weitestgehend störungsfrei“

Aus Sicht der Berliner Bäder-Betriebe ist die bisherige Sommersaison 2025 „weitestgehend störungsfrei verlaufen“. Es habe keine Zwischenfälle gegeben, die zu einer vorzeitigen Schließung eines Bades oder zu Einschränkungen des Betriebes geführt hätten, teilte Sprecherin Claudia Blankennagel mit. 

Die Anzahl der vom Unternehmen registrierten Strafanzeigen lag nach ihren Angaben „im mittleren zweistelligen Bereich“. „Die Zahlen sind niedriger als die polizeilich registrierten, weil sich Badegäste zum Beispiel bei Diebstählen direkt an die Polizei wenden oder die Vorfälle sich auch im Umfeld des Bades ereignen“, so die Sprecherin. 

Weniger Besuche bei mäßigem Wetter

Der Badbetreiber will im Oktober eine Bilanz zur zurückliegenden Saison veröffentlichen. Zwar sind die meisten Freibäder nicht mehr geöffnet. Bis Ende September können Berlinerinnen und Berliner aber noch im Freibad Gropiusstadt schwimmen gehen. Das Sommerbad Olympiastadion hat noch bis zum 5. Oktober und das Prinzenbad in Kreuzberg bis zum 31. Oktober geöffnet. 

Bis Ende Juli hatten die Freibäder und das Strandbad Wannsee seit Saisonstart Ende April laut Unternehmen rund 760.000 Besucher gezählt – etwa 110.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bäder-Betriebe führen dies wesentlich auf den mäßigen Sommer zurück.

Betreiber: Maßnahmen haben sich bewährt

Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Tumulten und Schlägereien Jugendlicher und junger Männer gekommen war, gelten seit Sommer 2023 verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in den Bädern. Dazu zählen eine Ausweispflicht und Taschenkontrollen. An einigen Anlagen gibt es eine Videoüberwachung. Zudem versuchen die Bäder-Betriebe mit einer Auslastungsampel im Internet, die Besucherströme besser zu lenken.

Aus Sicht der Bäder-Betriebe hat sich der Mix aus Prävention, wozu auch mehr Sportangebote gehören, und den Sicherheitsmaßnahmen bewährt. Zudem sei die Zusammenarbeit mit der Polizei sehr gut, hieß es.