Politik Inland

Tafeln erhalten 400.000 Euro - Start für Anträge

Bis zum 6. Oktober können die Tafeln in Sachsen Förderung für Investitionen beantragen.

18.09.2025

In Sachsen gibt es etwa 110 stationäre und mobile Lebensmittelausgabestellen der Tafeln. (Archivbild)Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

In Sachsen gibt es etwa 110 stationäre und mobile Lebensmittelausgabestellen der Tafeln. (Archivbild)Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

© Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Für die Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro können Sachsens Tafeln ab sofort Anträge einreichen. Die Mittel können für Investitionen, beispielsweise in die Logistik oder den Arbeitsschutz verwendet werden, teilte das Sozialministerium mit. „Ich freue mich, dass wir trotz der angespannten Haushaltssituation die wichtige Arbeit der Tafeln auch in 2025 wieder fördern können“, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) demnach. Die Tafeln brächten mit dem Entgegenwirken gegen Lebensmittelverschwendung und der Verteilung an bedürftige Menschen zwei wichtige Anliegen zusammen.

Für die einzelnen Projektvorhaben können zwischen 2.500 Euro und maximal 30.000 Euro bewilligt werden. Projektanträge nimmt die Sächsische Aufbaubank bis zum 9. Oktober entgegen.

Zunächst hatte die Regierung im Doppelhaushalt 202/2026 für dieses Jahr rund 40.000 Euro für die Tafeln eingeplant. Nach Kritik an den Plänen – unter anderem von der Opposition – wurde der Betrag für dieses und nächstes Jahr auf jeweils 400.000 Euro angepasst.

Das habe ihn zwar gefreut, sagte Stephan Trutschler, Vorsitzender des Landesverbandes Tafel Sachsen. „Was uns fehlt, wären aber 100.000 Euro an freien Mitteln innerhalb dieser 400.000 Euro.“ Die Tafeln hätten riesige Probleme mit gestiegenen Energiepreisen, die mit den investiven Mitteln nicht gelöst werden können. Die Stromkosten, etwa für Kühlhäuser zur Lagerung der Lebensmittel, seien teilweise um das Dreifache gestiegen. 

Zudem kritisierte Trutschler die kurze Antragsfrist. „Wir haben keine Chance, die 400.000 Euro vollständig abzurufen.“ Innerhalb der kommenden zweieinhalb Wochen sei es den Ehrenamtlichen nicht möglich, alle Anträge fertigzustellen. 

In Sachsen betreiben 45 Tafeleinrichtungen etwa 200 stationäre und mobile Lebensmittelausgabestellen. Laut Angaben des Landesverbandes versorgen sie jährlich rund 200.000 bedürftige Menschen. Rund 900 Ehrenamtliche helfen beim Einsammeln, Sortieren und Ausgeben der Lebensmittel.