Politik Inland

TU-Präsidentin: Fatma Deniz löst Geraldine Rauch ab

Während ihrer Amtszeit stand die Mathematikerin Rauch immer wieder in der Kritik. Nun wird eine andere das Amt übernehmen - sie ist keine Unbekannte an der TU.

03.12.2025

Geraldine Rauch war seit dem 1. April 2022 Präsidentin der TU Berlin. (Archivbild)Jens Kalaene/dpa

Geraldine Rauch war seit dem 1. April 2022 Präsidentin der TU Berlin. (Archivbild)Jens Kalaene/dpa

© Jens Kalaene/dpa

Die Präsidentin der Technischen Universität (TU) Berlin, Geraldine Rauch, ist abgewählt worden. Der Erweiterte Akademische Senat der TU wählte Fatma Deniz zur neuen Präsidentin, wie eine Sprecherin der Universität sagte. Ursprünglich waren fünf Kandidatinnen und Kandidaten zu der turnusmäßigen Wahl angetreten, nach dem ersten Wahlgang zogen drei ihre Kandidatur jedoch zurück.

Im Erweiterten Akademischen Senat sitzen 31 Hochschullehrende, 10 akademische Mitarbeiter, 10 Studierende und 10 Mitarbeiter aus dem Bereich Technik, Service und Verwaltung. Deniz, die derzeitige Vizepräsidentin der TU, erhielt demnach 42 Stimmen, Amtsinhaberin Rauch 18. Zudem gab es eine Enthaltung. Bereits vergangenen Mittwoch zeichnete sich der Wechsel an der Spitze ab: Im ersten Wahlgang erhielt Deniz 30 Stimmen - damit fehlte ihr lediglich eine Stimme für die absolute Mehrheit. Rauch kam auf 19 Stimmen. 

Amtszeit beginnt nächstes Jahr

Deniz‘ Amtszeit beginnt am 1. April 2026 und beträgt vier Jahre. Als Vizepräsidentin der TU war sie bisher für die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit zuständig. Die promovierte Informatikerin leitet zudem das TU-Fachgebiet Sprache und Kommunikation in Biologischen und Künstlichen Systemen. 

Die Amtszeit von Fatma Deniz beginnt am 1. April 2026.Angelika Schwaff/ Technischen Universität Berlin  /dpa

Die Amtszeit von Fatma Deniz beginnt am 1. April 2026.Angelika Schwaff/ Technischen Universität Berlin /dpa

© Angelika Schwaff/ Technischen Universität Berlin /dpa

Sie nehme das Mandat mit Zuversicht und Respekt an, sagte Deniz. „Unser gemeinsames Ziel ist eine moderne Technische Universität in der Hauptstadt zu schaffen, die wissenschaftliche Exzellenz lebt.“ Dafür brauche es verlässliche Strukturen und eine Kultur, in der Lernen, Entwicklung sowie Verantwortung selbstverständlich seien. Zudem dankte sie Rauch sowie dem gesamten Präsidium. Die gemeinsame Arbeit der vergangenen Jahre schaffe eine wichtige Grundlage. „Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und den engen Austausch mit allen Mitgliedern der TU Berlin.“

Kontroversen um Rauch

Geraldine Rauch war seit dem 1. April 2022 im Amt. Sie hatte während ihrer Amtszeit wiederholt für Kontroversen gesorgt. Nachdem die Mathematik-Professorin im Frühjahr 2024 einen antisemitischen Post im Kontext des Gaza-Kriegs auf der Plattform X mit einem „Gefällt mir“ markiert hatte, hagelte es Kritik, unter anderem vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und dem Zentralrat der Juden. Einige forderten ihren Rücktritt. 

Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) strich Rauch aus seinem Beraterkreis. Rauch entschuldigte sich später und hielt an ihrem Amt fest - obwohl eine knappe Mehrheit des Akademischen Senats der Hochschule sich damals für einen Rücktritt ausgesprochen hatte.

Als Vizepräsidentin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit nahm Deniz Anfang des Jahres mit OpenAI-Mitgründer Sam Altman bei einer Veranstaltung an der TU teil.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Als Vizepräsidentin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit nahm Deniz Anfang des Jahres mit OpenAI-Mitgründer Sam Altman bei einer Veranstaltung an der TU teil.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa