Politik Inland

Städtetag kritisiert Sicherheitskosten für Weihnachtsmärkte

Glühwein trinken, Freunde treffen und gebrannte Mandeln essen – das soll in Sicherheit auf den deutschen Weihnachtsmärkten passieren. Doch der Städtetag sieht hohe Kosten – und andere in der Pflicht.

12.11.2025

Weihnachtsmärkte werden seit Jahren mit Sicherheitssperren geschützt. (Archivbild)Andreas Arnold/dpa

Weihnachtsmärkte werden seit Jahren mit Sicherheitssperren geschützt. (Archivbild)Andreas Arnold/dpa

© Andreas Arnold/dpa

Der Deutsche Städtetag fordert angesichts der hohen Sicherheitskosten für Weihnachtsmärkte mehr Unterstützung von Bund und Ländern. „Der Aufwand für die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten und auch für andere Innenstadtveranstaltungen ist tatsächlich in den vergangenen Jahren enorm gestiegen“, sagte Christian Schuchardt (CDU), Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, dem „Münchner Merkur“ von Ippen.Media. Die Anforderungen an die Sicherheitskonzepte seien demnach deutlich höher als früher. 

Schuchardt hält diese zwar für notwendig, sie stellten aber Veranstalter und Städte „vor enorme finanzielle Herausforderungen“. „Viele der Maßnahmen, die hohe Kosten verursachen, sollen potenzielle Terroranschläge verhindern“, sagte der ehemalige Würzburger Oberbürgermeister. Terrorabwehr sei aber eigentlich keine kommunale Aufgabe. „Bund und Länder müssen in Zukunft die Finanzierung von Sicherheitsmaßnahmen übernehmen, die Terroranschläge verhindern sollen“, sagte Schuchardt. 

Sicherheit seit Anschlag im Magdeburg im Fokus 

Seit dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr wird über das Sicherheitskonzept damals diskutiert. Ein Mann war mit einem 340 PS starken Mietwagen über den Weihnachtsmarkt gefahren und hatte sechs Menschen getötet und mehr als 300 zum Teil schwer verletzt. Der Mann aus Saudi-Arabien steht aktuell in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt vor Gericht. 

Für die diesjährige Ausgabe des Weihnachtsmarkts sollen die Sicherheitsmaßnahmen noch überarbeitet werden, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) am Mittwochnachmittag nach einem Gespräch von Vertretern der Stadt und des Landesverwaltungsamts. Gemeinsam habe man eine „Vielzahl von risikominimierenden und sicherheitserhöhenden Maßnahmen“ abgestimmt, sodass der Weihnachtsmarkt stattfinden könne. Zuvor hatte das Landesverwaltungsamt unter anderem den Zufahrtsschutz und die Organisation der Sicherheitskräfte bemängelt. Der Markt soll am 20. November starten.