Merz zu Gaza-Friedensplan: Die Arbeit fängt erst an
Die Freilassung der Geiseln in Gaza und die Besiegelung der Waffenruhe ist für Kanzler Merz ein historischer Tag. Zugleich mahnt er: Die eigentliche Arbeit für eine echte Friedensordnung beginnt erst.

Kanzler Merz traf bei seinem offiziellen Antrittsbesuch in Brandenburg mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zusammen und machte einen Abstecher zur Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin. Michael Kappeler/dpa
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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht mehr Chancen als Risiken für eine dauerhafte Friedensordnung im Nahen Osten. Zugleich mahnte er, die harte Arbeit fange jetzt erst an.
„Der 13. Oktober 2025 war ein historischer Tag, aber die eigentliche Arbeit an dem, was daraus werden soll, die beginnt heute“, sagte Merz zum Abschluss eines Besuchs bei der Landesregierung in Potsdam auf Fragen von Journalisten. Die Staatschefs der USA, Katars, Ägyptens und der Türkei hatten am Montag in Ägypten ein Dokument unterzeichnet, das die geltende Waffenruhe auf Basis des 20-Punkte-Plans von US-Präsident Donald Trump festigen soll. Bei der Zeremonie in Scharm el Scheich war auch Merz dabei.
„Es gibt natürlich Risiken“
Die Chance auf Frieden sei für ihn größer als das Risiko, sagte Merz. „Aber es gibt natürlich Risiken. Und diese Risiken, die muss man sehen. Da muss man sehr realistisch bleiben.“ Seinen Kollegen in der Runde mit den arabischen Staaten habe er auch gesagt, er wolle nicht, dass man sich in einem halben Jahr die Frage stellen müsse: „What went wrong“ (deutsch: Was ist schief gelaufen)? Das dürfe nicht passieren.
Merz schilderte, er habe am Morgen mit Außenminister Johann Wadephul (CDU) bereits darüber gesprochen, „was wir jetzt sozusagen auch aus Deutschland heraus tun können“. Er habe das Engagement und die Beteiligung der Bundesregierung in Aussicht gestellt. „Die internationale Staatengemeinschaft muss Strukturen schaffen und wir müssen jetzt auch dauerhafte Möglichkeiten eröffnen, dass es dort zu einem dauerhaften Frieden zwischen der Hamas und den Palästinensern auf der einen Seite und der israelischen Bevölkerung und der Regierung auf der anderen Seite kommt.“