Politik Inland

Mehr Ausgaben für Menschen mit Behinderung in Hessen 2026

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen plant für das kommende Jahr höhere Ausgaben. Der Verband unterstützt mehr als 64.000 Menschen mit Behinderung in Hessen.

17.12.2025

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen plant im kommenden Jahr mit deutlich höheren Ausgaben. (Symbolbild)Hannes P. Albert/dpa

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen plant im kommenden Jahr mit deutlich höheren Ausgaben. (Symbolbild)Hannes P. Albert/dpa

© Hannes P. Albert/dpa

Die Ausgaben des Landeswohlfahrtsverbands Hessen werden im kommenden Jahr auf voraussichtlich 2,71 Milliarden Euro steigen. Im Vergleich zu 2025 ist das ein Plus von rund 147,5 Millionen Euro, wie der Verband mit Sitz in Kassel mitteilte. 

„Es bleibt dabei, immer mehr Menschen mit Behinderung haben einen gesetzlichen Anspruch auf immer komplexere Leistungen“, sagte Kämmerer Dieter Schütz bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs in die Verbandsversammlung. „Die finanziellen Belastungen, die aus dem Bundesteilhabegesetz resultieren, bringen die kommunale Gemeinschaft an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.“ Hier müsse der Gesetzgeber im Bund aktiv werden, forderte er. 

Rund 64.400 Leistungsberechtigte in Hessen

Mit 2,26 Milliarden Euro entfällt der Großteil des Gesamtbudgets auf die Eingliederungshilfe und die Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten vor allem für wohnungslose Männer und Frauen. Dazu zählen insbesondere die Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderungen beim Wohnen, bei der Arbeit und in der Tagesstruktur. Aber auch die Leistungen des Blindengeldes sowie des Gehörlosen- und Taubblindengeldes gehören dazu.

Dem Landeswohlfahrtsverband Hessen wurden von den Landkreisen und kreisfreien Städten soziale Aufgaben übertragen. Der Verband mit landesweit 1.850 Beschäftigten soll die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ermöglichen. 2026 rechnet er nach eigenen Angaben mit 64.400 Leistungsberechtigten.
Das Integrationsamt des Verbandes ist Partner von 100.000 berufstätigen schwerbehinderten Menschen und deren Arbeitgebern. Zudem unterstützt der Verband mehr als 5.300 Kinder und Jugendliche in seinen 15 Förderschulen und sieben interdisziplinären Frühberatungsstellen.

Verband überwiegend durch Kommunen finanziert

Die Ausgaben des Verbandes werden im Wesentlichen durch die sogenannte Verbandsumlage finanziert, welche die 21 hessischen Landkreise und sechs kreisfreien Städte zahlen müssen. Hinzu kommen Kostenerstattungen, Leistungsentgelte, Rücklagen sowie Mittel aus dem kommunalen Finanzausgleich.

Trotz Erhöhung des Gesamtetats müssen die hessischen Kommunen im kommenden Jahr laut Mitteilung weniger Geld als geplant für den Verband aufbringen. Die Verbandsumlage soll demnach bei rund 2,05 Milliarden Euro statt wie ursprünglich prognostiziert bei 2,15 Milliarden Euro liegen.