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Land zahlt Prämien für mehr Studenten und Abschlüsse

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft plant, künftig enger mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Das Land gibt Geld für die nächsten vier Jahre - erwartet aber auch einiges von der Hochschule.

04.11.2025

Nicht nur Forschung und Lehre, auch die Gebäude der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw) sollte man nach Ansicht des Vizepräsidenten im Blick behalten. (Archivbild) Oliver Dietze/dpa

Nicht nur Forschung und Lehre, auch die Gebäude der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw) sollte man nach Ansicht des Vizepräsidenten im Blick behalten. (Archivbild) Oliver Dietze/dpa

© Oliver Dietze/dpa

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) erhält von der Landesregierung in den kommenden vier Jahren 156,3 Millionen Euro. Hinzu kommt ein sogenanntes Leistungsbudget in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Das gab Wissenschafts- und Finanzminister Jakob von Weizsäcker (SPD) vor Journalisten bekannt.

Wie bei der Universität des Saarlandes ist die Zahlung dieser Förderung an bestimmte Ergebnisse geknüpft - etwa bei der Erhöhung der Absolventenzahl, der Drittmittel oder der Gründungsaktivität. Darauf einigten sich Land und Hochschule in einer neuen Ziel- und Leistungsvereinbarung für 2026 bis 2029.

Nach Ansicht des Ministers sei sie das Ergebnis eines Verhandlungsprozesses gewesen, „der berücksichtigt, dass die htw saar für uns als Talentschmiede, als angewandtes Innovationslabor und auch als Transformationsmotor des Saarlands eine ganz wichtige Rolle spielt.“

Die Vereinbarung schaffe einen guten Handlungsrahmen, um Exzellenz der Lehre mit Blick auf Praxisnähe und eine anwendungsorientierte Forschung weiterzuentwickeln und für „gute Abstrahleffekte“ in bestehende Unternehmen in der Saar-Wirtschaft zu sorgen.

Ambitionierte Ziele 

Aktuell gibt es nach Angaben von Vizepräsident Georg Maringer rund 6.000 Studierende in Bachelor und Master an der htw. Ziel sei es, diese Zahl - ebenso wie die der Neuanfänger - zu stärken. „Allein sie zu halten, ist angesichts der demografischen Entwicklung schon eine Leistung.“ 

Laut Vereinbarung zahlt das Land - ausgehend von Basiswerten - dafür Prämien: Beispielsweise 1.000 Euro für jeden zusätzlichen Studienanfänger, der zu den durchschnittlichen 1.750 Anfängern pro Jahr hinzukommt. Oder 5.000 Euro für jeden, der über der Zahl der durchschnittlich 740 erfolgreichen Absolventen jährlich liegt und das Studium in der Regelstudienzeit plus zwei Semester abschließt. 

Der saarländische Finanz- und Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD) setzt auf ein Leistungsbudget in der Hochschulfinanzierung. (Archivfoto)Harald Tittel/dpa

Der saarländische Finanz- und Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD) setzt auf ein Leistungsbudget in der Hochschulfinanzierung. (Archivfoto)Harald Tittel/dpa

© Harald Tittel/dpa

Der Vizepräsident kündigte zudem an, die Drittmitteleinwerbung - bislang 10,5 Millionen Euro pro Jahr - erhöhen zu wollen. Das Land stocke dies laut Minister dann um 20 Prozent auf: „Also pro Euro mehr gibt es 20 Cent mehr vom Land.“

Darüber hinaus will die htw ihre Internationalisierung vorantreiben und gemeinsam mit der Saar-Uni ein Gründungsmonitoring entwickeln. „Wir sehen unseren Beitrag zur Transformation“, sagte Maringer. Auch die Kooperation mit der saarländischen Wirtschaft wolle man deutlich steigern.

„Wir versprechen uns aber auch etwas“, so der Vizepräsident. Nämlich, dass das Land die Campus-Entwicklungen im Blick behalte. Schon jetzt gebe es einen sehr alten Gebäudebestand, der erneuert gehöre. „Auch das sind wichtige Themen für die Attraktivität der Hochschule.“