Klingbeil kontert Merz in „Stadtbild“-Debatte
Nach den umstrittenen Äußerungen von Kanzler Merz zur Migration übt sein Vize jetzt Kritik. Die Vielfalt sei eine Stärke, betont der SPD-Chef.

Vizekanzler Klingbeil sieht die Vielfalt als eine Stärke Deutschlands. (Archivbild)Shireen Broszies/dpa
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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bekommt in der „Stadtbild“-Debatte über die Migration Gegenwind von Vizekanzler Lars Klingbeil. „Wir müssen als Politik auch höllisch aufpassen, welche Diskussion wir anstoßen, wenn wir auf einmal wieder in wir und die unterteilen, in Menschen mit Migrationsgeschichte und ohne“, sagte der SPD-Chef auf einem Kongress der Gewerkschaft IGBCE in Hannover.
„Ich sage euch sehr klar, ich möchte in einem Land leben, in dem Politik Brücken baut und Gesellschaft zusammenführt, statt mit Sprache zu spalten“, sagte Klingbeil weiter. „Und ich sage euch auch: Ich möchte in einem Land leben, bei dem nicht das Aussehen darüber entscheidet, ob man ins Stadtbild passt oder nicht.“
SPD-Chef: Vielfalt ist eine Stärke in Deutschland
Das heiße nicht, dass es keine Probleme gebe, sagte der Bundesfinanzminister. „Aber ich möchte auch, dass wir begreifen, dass die Vielfalt, die wir heute haben, dass das eine Stärke ist in diesem Land.“
Merz hatte gesagt, dass man Versäumnisse in der Migrationspolitik korrigiere, aber „natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem“ habe. Am Montag verteidigte er den Satz vehement und sagte: „Alle bestätigen, dass das ein Problem ist, spätestens mit Einbruch der Dunkelheit.“ Was konkret er als Problem sieht, sagte Merz nicht.