Jobwechsel - Mitarbeiter des Landes arbeiten in Rathäusern
Fachkräftemangel bei Kommunen, digitale Vereinfachungen in Hessens Finanzverwaltung - beides spielt eine Rolle bei einer Art neuer Leiharbeit in Gemeinden. Wie funktioniert dieses Projekt?
Auch digitale Erleichterungen bei der hessischen Steuerverwaltung sollen ihre personelle Unterstützung von Kommunen ermöglichen. (Symbolbild) Bernd Wüstneck/dpa
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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hessischen Finanzverwaltung können den Schreibtisch wechseln und zwei Jahre lang Kommunen vor Ort helfen. Bei dem neuen Programm „KommUnity“ müssten Gemeinden nur 70 Prozent der so entstehenden Personalkosten tragen, teilte das Finanzministerium in Wiesbaden mit. Losgehen soll es Anfang 2026.
Finanzminister Alexander Lorz (CDU) kommentierte: „Hat es eine solche personelle Unterstützung schon einmal gegeben? Nicht dass ich wüsste, aber sie kann für unsere Kommunen wie für unsere Beschäftigten ein wirklicher Gewinn sein.“
Hessens Finanzminister Alexander Lorz appelliert an Mitarbeiter der Finanzverwaltung: „Komm in die „KommUnity“!“ Gemeint ist ein neues Modell zur personellen Unterstützung von Kommunen. (Archivbild)Arne Dedert/dpa
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Kommunen hätten vielfältige Aufgaben. Mit ihrem Anteil am milliardenschweren schuldenfinanzierten Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes komme weitere Arbeit auf sie zu. Zugleich litten auch Gemeinden unter Fachkräftemangel, betonte der Minister.
Minister: Niemand dreht Däumchen
„In der hessischen Finanzverwaltung dreht niemand Däumchen. Wir haben aber durch die Erfolge in der digitalen Transformation der Steuerverwaltung Freiräume für diese personelle Unterstützung zugunsten der Kommunen geschaffen“, erläuterte Finanzminister Lorz. „Für unsere Beschäftigten bietet „KommUnity“ zudem neue Erfahrungen und manchmal vielleicht auch eine heimatnähere Arbeitsstätte im eigenen Ort“, ergänzte er.
Die Teilnahme sei freiwillig. Beschäftigte vieler Berufsbilder könnten sich sofort melden. Infrage kommt laut Lorz das Personal aus seinem Geschäftsbereich, also etwa aus der Steuer-, Bau- und Immobilienverwaltung. Der personelle Bedarf einzelner Kommunen werde standardisiert und IT-gestützt abgefragt.
„KommUnity“ ist Teil des Zukunftspakts von Land und Kommunen
„KommUnity“ ist Teil des Zukunftspakts, über den Hessens schwarz-rote Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände seit dem Sommer miteinander sprechen. Die Vereinbarung soll die Selbstverwaltung der Gemeinden stärken. Die Gespräche darüber laufen weiter.