Politik Inland

Hunderte Studenten gegen Verwaltungsgebühr auf der Straße

Studierende in Kiel fordern: keine Extra-Gebühr. Warum viele fürchten, dass 60 Euro pro Semester mehr als nur ein kleines finanzielles Problem sind.

04.12.2025

Sie zeigen den Landtagsabgeordneten ihre Meinung: Studenten in Kiel.Felix Müschen/dpa

Sie zeigen den Landtagsabgeordneten ihre Meinung: Studenten in Kiel.Felix Müschen/dpa

© Felix Müschen/dpa

Mit einer Demonstration haben Studenten der schleswig-holsteinischen Hochschulen gegen Pläne des Landes zur Einführung einer Verwaltungsgebühr von 60 Euro je Semester protestiert. In Kiel machten mehrere Hundert junge Frauen und Männer vor dem Landtag Ihrem Unmut über die Mehrkosten Luft. Auf einem großen Transparent war zu lesen: „Bildung ist kein Luxusgut“.

Der Semesterbeitrag sei in den vergangenen Jahren bereits gestiegen, teilte die Landes-Astenkonferenz mit. In der Konferenz sind die studentischen Vertretungen der Hochschulen zusammengeschlossen. Höhere Kosten könnten den Zugang zu einem Studium erschweren. Die Demonstration sollte mittags am Audimax der Kieler Universität starten und zum Landtag führen.

Der FDP-Fraktionschef im Landtag, Christopher Vogt, nannte den Protest absolut nachvollziehbar. „Die von der Landesregierung geplante Einführung einer Verwaltungsgebühr für die Studierenden ist nichts anderes als eine Kürzung im Wissenschaftsetat, die ausgerechnet von einer Gruppe kompensiert werden soll, die von der Inflation der letzten Jahre besonders stark getroffen wurde.“

Unterstützung kam auch von der Bildungsgewerkschaft GEW und der Führung der Universität. Nach Überzeugung der GEW-Co-Vorsitzenden Franziska Hense reicht das Geld, das die Regierungskoalition ihren Hochschulen bis 2029 bereitstellt, nicht aus. Die Hochschulen selbst hätten deutlich gemacht, dass mit den vorgesehenen Finanzmitteln des Landes ganze Studiengänge, viele Arbeitsplätze und die Studienqualität auf dem Spiel stehen. „Es ist deshalb richtig, dass die Demonstrierenden nicht nur die Verwaltungsgebühren kritisieren, sondern das Land auch auffordern, eine ausreichende Hochschulfinanzierung sicherzustellen“, so Hense.