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Erzbistum weiht neue katholische Schule Sophien-Campus ein

Die angekündigte Schließung mehrerer katholischer Schulen in Hamburg sorgte 2018 für viel Aufregung. Nun feiert das Erzbistum einen besonderen Schulneubau.

12.12.2025

Bei der Einweihung wurde ein grünes Band durchschnitten.Christian Charisius/dpa

Bei der Einweihung wurde ein grünes Band durchschnitten.Christian Charisius/dpa

© Christian Charisius/dpa

Nach der umstrittenen Schließung mehrerer katholischer Schulen hat das Erzbistum Hamburg nun Grund zum Feiern: Im Stadtteil Barmbek ist der 25 Millionen Euro teure Sophien-Campus eingeweiht worden. Das lichtdurchflutete Gebäude der katholischen Vor- und Grundschule für 360 Kinder am Mesterkamp-Quartier soll dem Anspruch moderner Pädagogik und Didaktik gerecht werden, wie das Erzbistum Hamburg mitteilte. Erzbischof Stefan Heße durchschnitt bei der Feier ein grünes Band.

Der 1958/59 errichtete Altbau war im Juni 2023 abgerissen worden. Die Kinder der Sophienschule waren vorübergehend in einem anderen Gebäude untergebracht. Nun erwarten sie eine helle Mensa, eine Aula für Musik und Theater, Differenzierungsräume, ein Raum der Stille sowie eine große Sporthalle. Auch die Kindertagesstätte St. Sophien ist Teil des Projektes. Der Einzug der Kitakinder ist für die erste Januarwoche vorgesehen. Die Schulkinder folgen im März nach den Frühjahrsferien.

15 Schulstandorte in Hamburg

„Mit über 150 Millionen Euro an geplanten Investitionen an 17 Schulstandorten – davon 15 in Hamburg und zwei in Mecklenburg – setzt das Erzbistum Hamburg wie zugesagt einen hochkomplexen, mehrjährigen Schulentwicklungsplan um“, sagte Erzbischof Heße. Es würden jährlich 25 bis 30 Millionen Euro in Neubauten und umfassende Sanierungen des Bestands gelenkt.

2018 hatte die Ankündigung des Erzbistums für Schlagzeilen gesorgt, sechs Schulen im Stadtgebiet zu schließen. Fehlende räumliche und pädagogische Entwicklungsmöglichkeiten, finanzielle Schwierigkeiten sowie unzureichende Auslastung an den betroffenen Standorten wurden als Gründe genannt.

Die Domschule St. Marien, die Katholische Schule St. Marien Eulenstraße, die Katholische Schule Altona, die Katholische Schule Neugraben, die Franz-von-Assisi-Schule und das Niels-Stensen-Gymnasium sind inzwischen ausgelaufen. In das Gebäude des Niels-Stensen-Gymnasiums ist die Katholische Schule Harburg gezogen, die als Vor- und Grundschule erhalten bleibt und komplett neu aufgestellt wurde.

Millionenspende für den Standort

Seit dem Schuljahr 2025/26 gibt es inklusive der Sophienschule noch 15 katholische Schulen in Hamburg. Die Schulschließungen folgten laut Erzbistum aus einer detaillierten Analyse der Investitionsbedarfe, der Entwicklungsfähigkeit der Standorte sowie der wirtschaftlichen Tragfähigkeit. Auch die Zukunft der Sophienschule war zeitweise ungewiss. Doch das Erzbistum erhielt eine Millionenspende für den Standort und entschied für einen Neubau.

Insgesamt besuchen rund 6.000 Schülerinnen und Schüler eine katholische Schule in der Hansestadt. Das Erzbistum ist der größte Privatschulträger der Stadt. Mit durchschnittlich 54 Prozent stellen die katholischen Schülerinnen und Schüler die mit Abstand größte konfessionelle Gruppe dar. 19 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind evangelisch, 27 Prozent gehören einer anderen oder keiner Konfession an. Das einkommensabhängige Schulgeld ist sozial gestaffelt.

Erzbischof Heße segnete die Schule.Christian Charisius/dpa

Erzbischof Heße segnete die Schule.Christian Charisius/dpa

© Christian Charisius/dpa

Die Schulkinder ziehen nach den Märzferien in das Gebäude.Christian Charisius/dpa

Die Schulkinder ziehen nach den Märzferien in das Gebäude.Christian Charisius/dpa

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Der Blick auf die katholische Sophienschule neben der Kirche St. Sophien.Christian Charisius/dpa

Der Blick auf die katholische Sophienschule neben der Kirche St. Sophien.Christian Charisius/dpa

© Christian Charisius/dpa

Eine neue Aula für Tanz und Musik steht bereit.Christian Charisius/dpa

Eine neue Aula für Tanz und Musik steht bereit.Christian Charisius/dpa

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