Politik Inland

Drohnen als Gefahr für Flughäfen in Bremen und Hannover

Immer mehr Drohnen stören den Luftverkehr – allein in Bremen und Hannover schon mehrfach dieses Jahr. Was im Ernstfall passiert.

26.09.2025

Drohnen stellen eine Gefahr für den Luftverkehr dar. (Archivbild)Marijan Murat/dpa

Drohnen stellen eine Gefahr für den Luftverkehr dar. (Archivbild)Marijan Murat/dpa

© Marijan Murat/dpa

Drohnen stören immer wieder den Betrieb an den Flughäfen in Bremen und Hannover. Bis Ende August verzeichnete die Deutsche Flugsicherung (DFS) in diesem Jahr jeweils vier Behinderungen durch unbemannte Fluggeräte, wie aus dem aktuellen Drohnen-Report hervorgeht. Wer die Drohnen steuert, ist unklar. In vielen Fällen dürfte es sich um Hobby-Piloten handeln.

Was passiert, wenn eine Drohne gesichtet wird?

Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung werden Drohnen in der Regel von Piloten startender oder landender Flugzeuge gemeldet, aber auch aus dem Tower des jeweiligen Flughafens beobachtet. Wenn eine Drohne in der Nähe entdeckt wird, gibt es laut Flughafen Hannover eine bewährte Vorgehensweise: Der Flughafen schätzt die Lage dann gemeinsam mit der Bundespolizei und der DFS nach einem Ampelsystem ein, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte. „Befindet sich die Drohne in der Einflugschneise, wird zeitweise der Flugbetrieb eingestellt, um die Gefahr einer Kollision zu vermeiden.“ Der Flughafen selbst verfüge über keine Systeme zur Erkennung oder Abwehr von Drohnen.

Ein Sprecher des Bremer Flughafens betont, dass jederzeit für die Sicherheit der Reisenden und Beschäftigten gesorgt werde. „Meldeketten sind vereinbart und Prozesse etabliert.“ Doch der Schutz der Flughafenstandorte sei eine hoheitliche Aufgabe. „Die Verantwortung für Detektion und Abwehr liegt beim Staat – bei Bundes- und Landespolizei.“

Die Bundespolizei hält sich bedeckt. „Die Abwehr von Drohnen ist ein komplexer und dynamischer Prozess, der hohe Anforderungen an die erforderliche Technik und die eingesetzten Kräfte stellt“, teilte eine Sprecherin der Bundespolizei für Bremen und Hannover mit. „Zu den konkreten Einsatzmitteln, Taktiken und Einsatzabläufen können zum Schutz der Wirksamkeit der Einsatzmaßnahmen keine Angaben gemacht werden.“ 

Immer mehr Drohnen in der Nähe deutscher Flughäfen

Drohnenflüge sind im Umkreis von 1,5 Kilometern um Flughäfen gesetzlich verboten und können mit Haftstrafen von bis zu zehn Jahren bestraft werden, hieß es von der Flugsicherung. Zuletzt hatten Drohnen-Behinderungen etwa am Flughafen in Kopenhagen für Aufsehen gesorgt. Ein Zusammenhang mit Provokationen aus Russland wurde von den dänischen Behörden nicht ausgeschlossen. 

Bundesweit nehmen Vorkommnisse mit Drohnen in der Nähe von Flughäfen zu. Bis Ende August dieses Jahres seien in Deutschland schon 144 Behinderungen durch Drohnen registriert worden, heißt es in dem Report der Flugsicherung. Im Vorjahr seien es im selben Zeitraum 113 Vorkommnisse gewesen, im Jahr 2023 nur 99. Allein am Flughafen Frankfurt am Main, dem größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuz, wurden 2025 den Angaben nach bereits 35 Behinderungen gezählt.

Verband fordert Drohnen-Abwehr-System 

Der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen) fordert die Politik zu entschlossenem Handeln in Kampf gegen die Bedrohung durch Drohnen auf. „Eine gesetzlich gesicherte, staatliche Finanzierung von Systemen zur Drohnendetektion und Abwehr ist zwingend notwendig“, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Flughäfen können und dürfen nicht beurteilen, ob eine Drohne von einem Hobby-Piloten gesteuert wird oder ob es Teil einer hybriden Bedrohung ist“, sagte er.