Politik Inland

Bisher wollen nur wenige Kommunen die Bezahlkarte

Nur 97 von 396 Kommunen planen derzeit die Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber. In Landeseinrichtungen sind bereits 17.000 Karten im Einsatz.

09.09.2025

Eine Musterkarte einer sogenannten Bezahlkarte für Geflüchtete. (Archivfoto)Harald Tittel/dpa

Eine Musterkarte einer sogenannten Bezahlkarte für Geflüchtete. (Archivfoto)Harald Tittel/dpa

© Harald Tittel/dpa

Das Interesse an der Bezahlkarte für Asylbewerber hält sich bei den Kommunen bisher in Grenzen: Laut Flüchtlingsministerium haben sich von allen 396 Kommunen in NRW erst 97 für die Einführung entschieden. Der Rest ist dagegen oder noch unentschlossen.

Wie aus einer Umfrage des Ministeriums hervorgeht, haben sich nach aktuellem Stand 114 Kommunen für die sogenannte Opt-Out-Lösung entschieden - sie wollen also die Bezahlkarte nicht einführen und beim bisherigen System der Geldauszahlung bleiben. Einige der Kommunen haben nach Angaben des Ministeriums zumindest angegeben, „dass Anfang des Jahres 2026 eine erneute Befassung erfolgen soll“. 185 Kommunen haben sich - so die Umfrage des Ministeriums - bisher noch nicht entschieden.

17.000 Bezahlkarten in Landeseinrichtungen ausgegeben

Tatsächlich seien die ersten Kommunen „technisch erfolgreich an das Bezahlkartensystem angeschlossen worden“, teilte das Flüchtlingsministerium mit. Welche Städte das sind und ob dort die Bezahlkarten schon verteilt wurden, sagt das Haus von Ministerin Josefine Paul (Grüne) aber nicht: Man überlasse es den Kommunen selbst, „über die Einführung der Bezahlkarte zu kommunizieren“.

In den 55 landeseigenen Flüchtlingsunterkünften sei die Bezahlkarte dagegen bereits die Regel: 17.000 Karten seien hier ausgegeben worden.

Die Bezahlkarte für Asylbewerberinnen und -bewerber ist umstritten. Sie erhalten damit einen Teil der staatlichen Leistungen zum Lebensunterhalt als Guthaben über die Karte und entsprechend weniger Bargeld. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass Migranten Geld an Schlepper oder Familie und Freunde im Ausland überweisen. Ob die Karte auch die Verwaltung erleichtert, wird kontrovers diskutiert.